VW-Aufsichtsrat spricht Audi-Chef Stadler das Vertrauen aus

Rupert Stadler
Rupert StadlerAPA/GERT EGGENBERGER
  • Drucken

Stadler wird seit längerem intern zur Last gelegt, dass er bei der Aufklärung der Abgasmanipulation keine glückliche Figur abgegeben hat.

Audi-Chef Rupert Stadler kann aufatmen. Der Aufsichtsrat der Audi-Mutter Volkswagen sprach ihm am Dienstag trotz der Dieselkrise das Vertrauen aus. Das Kontrollgremium empfahl den VW-Aktionären, Stadler auf der Hauptversammlung im Mai für das abgelaufene Geschäftsjahr die Entlastung zu erteilen.

Auch die anderen Mitglieder des Konzernvorstands sowie die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten eine solche Empfehlung. Der Kontrollrat wies ausdrücklich darauf hin, dass mit der vorgeschlagenen Entlastung kein Verzicht auf mögliche Schadensersatzansprüche gegen einzelne Personen verbunden sei.

Stadler wird seit längerem intern zur Last gelegt, dass er bei der Aufklärung der Abgasmanipulation keine glückliche Figur abgegeben hat. Der 54-Jährige hatte deshalb schon mehrfach mit Gegenwind zu kämpfen. Zuletzt waren in einem Rechtsstreit neue Vorwürfe gegen ihn laut geworden. Vor dem Amtsgericht Heilbronn läuft der Prozess eines ehemaligen Audi-Entwicklungsingenieurs, der gegen seine Entlassung im Zusammenhang mit dem Dieselskandal klagt und Stadler beschuldigt. Eine Razzia der Münchner Staatsanwaltschaft im Zuge der Ermittlungen in der Dieselaffäre bei Audi hatte Mitte März für weitere Unruhe gesorgt. Im Aufsichtsrat hatte es Insidern zufolge Uneinigkeit gegeben, ob Stadler entlastet werden solle.

Der Abgasbetrug bei Volkswagen war im September 2015 durch die US-Umweltbehörden öffentlich gemacht worden. Später wurde bekannt, dass auch Audi geschummelt hat. Stadler ist seit 2007 Chef der VW-Tochter Audi.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Geht Ferdinand Pi¨ech ganz? Er verhandelt über den Verkauf seiner Porsche-Anteile.
Unternehmen

Steigt Piëch ganz bei Porsche aus?

Der einst mächtigste Mann im VW-Konzern denkt über den Verkauf seiner Anteile an der Porsche SE nach. Sie haben einen Wert von einer Milliarde Euro.
Ferdinand Piech
Unternehmen

Ex-Firmenpatriarch Piech will seine VW-Anteile verkaufen

Ferdinand Piech hält derzeit Firmenanteile im Wert von rund einer Milliarde Euro. Nun gibt es Verkaufsverhandlungen mit den Eigentümerfamilien.
Unternehmen

Staatsanwaltschaft ermittelt im Audi-Diesel-Skandal

Kurz vor Beginn der Bilanzpressekonferenz sind bei Audi die Ermittler angerückt.
Unternehmen

Volkswagen will Europas größter Uber werden

VW schließt das Jahr 2016 trotz Dieselskandals mit einem neuen Absatzrekord ab. Künftig will sich der Konzern neu ausrichten, mehr Elektroautos anbieten und dem Fahrtendienst Uber Konkurrenz machen.
Ferdinand Piech mit Ferry Porsche
Unternehmen

Porsche, Piëch, VW – House of Cars

Ferdinand Piëch war jahrzehntelang Herrscher über Volkswagen und der Patriarch der Familien Porsche und Piëch. Jetzt wird der bald 80-Jährige zum Paria.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.