Wie Wien Gangbetten vermeiden will

Gangbetten sollen in sämtlichen Wiener Spitälern künftig der Vergangenheit angehören.
Gangbetten sollen in sämtlichen Wiener Spitälern künftig der Vergangenheit angehören.(c) APA/HELMUT FOHRINGER
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Ein dichteres Monitoring und Entlassungsmanager sollen Engpässe künftig ausschließen. Volksanwalt Günther Kräuter vermisst dennoch ein „eindeutiges politisches Bekenntnis“.

Wien. Es war DER Gesundheitsskandal des vergangenen Winters – Dutzende Gangbetten in praktisch allen Wiener Gemeindespitälern. Den Höhepunkt der Misere bildete das Vorgehen der Verantwortlichen in der 2. Medizinischen Abteilung (Interne) im Wilhelminenspital. Um das Patientenaufkommen gering zu halten, wurden (aus Personalmangel) künstliche Engpässe herbeigeführt und acht Gangbetten aufgestellt, obwohl zehn Betten in den Zimmern frei gewesen wären.

Menschen, teilweise schwer krank, mussten tagelang in Betten auf dem Gang liegen – ohne Intimsphäre und Ruhe, bei durchgehend brennendem Licht. Darunter etwa eine 88-jährige Frau, die verwirrt und mit hohem Fieber eingeliefert wurde. Sie wartete vier Stunden lang, ehe sie behandelt und – in einem Gangbett – stationär aufgenommen wurde.

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