Wettskandal: Frühwarnsysteme schlugen nicht an

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Elf Spiele in Österreich, 32 Spiele in Deutschland - bestochen und manipuliert hat die Wettbande zudem in Belgien, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Bosnien-Herzegowina, in der Schweiz und der Türkei. Auch in der Champions und der Europa League soll geschoben worden sein. Der Schaden wird bislang mit rund zehn Millionen Euro beziffert.
Insgesamt scheinen seit Anfang 2009 zumindest 200 Spiele manipuliert worden zu sein, angeschlagen hat weder das Frühwarnsystem des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB), noch jenes des Deutschen. „Das mag aber auch damit im Zusammenhang stehen, dass sich diese Manipulationswetten immer mehr auf die Live-Wetten verlagern", erklärte Gerhard Kapl, Leiter der heimischen Task Force.
Sowohl für den ÖFB als auch für den DFB und die Uefa überwacht die Firma „Sportradar" das Wettgeschehen. Verändert sich die Quote eines Spiels ohne nachvollziehbaren Grund - zum Beispiel durch eine Verletzung des Leistungsträgers -, meldet „Sportradar" dies den Verbänden.
Im aktuellen Fall dürften die Manipulationen stets ähnlich abgelaufen sein. Über Mittelsmänner hat die Wettmafia Spieler, Trainer, Funktionäre und Schiedsrichter bestochen. Danach haben die Drahtzieher bei europäischen und asiatischen Anbietern auf die manipulierten Spiele gesetzt.

("Die Presse am Sonntag", 22.11.2009)

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