ÖBB-Chef Matthä fürchtet, dass mehr Wettbewerb zu höheren Ticketpreisen führt. Er wünscht sich stattdessen mehr Einfluss des Staates im Personenverkehr.
Ihr Vorgänger Christian Kern meinte bei der Einführung des ÖBB-Fernbusangebots Hellö, er kannibalisiere sich lieber selbst, als dass er von anderen kannibalisiert wird. Sie haben das Projekt nach einem knappen Jahr wieder abgedreht. Warum?
Andreas Matthä: Als das Projekt geplant wurde, war es eine richtige und gute Entscheidung zu sagen, wir wollen von diesem wachsenden Markt auch ein Stück haben. Deshalb haben wir Hellö gegründet. Dann mussten wir aber sehen, dass einige Firmen in Deutschland den Markt verlassen haben und die Dominanz des Marktführers (Flixbus, Anm.) noch größer geworden ist. Wir konnten deshalb unseren Businessplan nicht durchsetzen. Wenn wir die Preise gesenkt haben, um die Auslastung zu steigern, wurden wir immer unterboten. Und wir wollten uns nicht vorwerfen lassen, permanent mit öffentlichem Geld den Wettbewerb zu finanzieren.