Weitere 25 Arbeitsplätze in Enns sind gefährdet. Auch die Stadt verliert mindestens 150.000 Euro Steuern pro Jahr, wenn das Verteilzentrum 2019 schließt. Bürgermeister Karlinger kritisiert die Informationspolitik des Konzerns.
Die vom Modekonzern C&A am Dienstag angekündigte Schließung seines Logistik- und Distributionszentrum in Enns (Bezirk Linz-Land) in Oberösterreich per 2019 dürfte weitergehende Folgen haben. Nicht nur die 215 Mitarbeiter verlieren voraussichtlich ihre Jobs, laut Medienberichten steht auch ein Zulieferer vor dem Aus. Zudem büßt die Stadt Enns mindestens 150.000 Euro Steuern pro Jahr ein.
C&A will sein Zentrum in Enns zusperren und die CEE-Länder Österreich, Kroatien, Rumänien, Slowenien, Serbien, Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei künftig zentral von Trnava in der Slowakei aus beliefern. Damit ist auch die Zukunft des in Nachbarschaft angesiedelten Textil-Aufbereiterbetriebes Lang ungewiss geworden. Seine 25 Beschäftigten holen die Ware aus dem C&A-Lager ab, hängen die Textilien auf Kleiderbügel, bügeln sie maschinell auf und fixieren Preisauszeichnung sowie Etiketten.
Firmenchef Karl Lang weiß noch nicht, wie es weitergeht. Für seine Firma sei der schlimmste Fall eingetreten, den man sich vorstellen kann, wird Lang den "OÖN" zitiert Er hofft, dass seinem Personal ebenso der Zugang zu einer Arbeitsstiftung, wie sie für die C&A-Beschäftigten ins Auge gefasst wird, möglich wird. Die Firma Lang ist seit 1985 für C&A tätig.
Der Bürgermeister von Enns, Stefan Karlinger (SPÖ), kritisierte gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" und der "Kronen Zeitung", dass er kurzfristig und nur in einer Mail von der geplanten Schließung des C&A-Zentrums informiert worden sei. Das Aus treffe ihn nicht nur persönlich, weil er viele der dortigen Mitarbeiter kenne. Der Betrieb sei auch einer der größten Kommunalsteuerzahler. Die Einnahmenverlust für die Stadt wird mit mindestens 150.000 Euro beziffert.
(APA)