Textilreiniger Wozabal kann Löhne nicht auszahlen

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Die Hausbanken haben die Konten gesperrt. Firmenchef Wozabal zeigt sich zuversichtlich, eine Insolvenz abzuwenden zu können. Das Unternehmen beschäftigt 1100 Mitarbeiter.

Die oberösterreichische Unternehmensgruppe Wozabal, die Miettextilien reinigt und aufbereitet, kann wegen Liquiditätsproblemen 725 Arbeitern die fälligen Löhne nicht auszahlen. Die Hausbanken haben die Konten gesperrt, bestätigte sie Berichte in den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) und der "Kronen Zeitung" am Freitag. Ein Insolvenzverfahren sei nicht geplant, erklärte Firmenchef Christian Wozabal.

"Wir haben ein Problem mit der Liquidität, deshalb konnten wir die Löhne im August nicht auszahlen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Problem bis Ende September gelöst haben", meinte Wozabal. Als Gründe für die prekäre Lage führt er unter anderem hohe Investitionen in den vergangenen drei Jahren, Probleme bei der Einführung der Mikrochip-Technologie. Die heuer fällige 16,8 Mio. Euro Kreditrückzahlung sei laut "OÖN" nicht möglich, worauf die Kontensperren von den Hausbanken erfolgten. Drei Viertel der Belegschaft müssen so auf die Löhne warten.

Von Banken eingesetzte Geschäftsführer gescheitert

Wozabal hat erst am 6. August wieder die operative Geschäftsführung - gemeinsam mit dem langjährigen Mitarbeiter Mirsad Muric - übernommen. Das mit Jahresanfang offenbar auf Wunsch der Hausbanken eingesetzte Geschäftsführer-Duo Tassilo Gruber und Andreas Gaisbauer war gegangen, weil Wozabal den Vorschlag, einen industriellen Partner an Bord zu holen, ablehnte. "Es gibt Gespräche mit den Hausbanken und mit dritten Finanzierungsgebern", zeigt er sich optimistisch, eine Insolvenz abzuwenden. Das operative Geschäft laufe positiv, der Cashflow liege bei rund 34 Prozent, der Umsatz betrage 72 Mio. Euro.

Laut eigenen Angaben hat das Unternehmen sieben Standorte in Linz, Lenzing, Enns, Rankweil, Bad Hofgastein, Klagenfurt sowie in Tschechien mit knapp 1.100 Beschäftigten. Es verarbeitet täglich 175 Tonnen Textilien - insbesondere Bekleidung und Wäsche aus dem medizinischen Umfeld sowie des Gesundheits- und Sozialwesens - für 2.000 Kunden.

(APA)

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