Thomas Blimlinger: Das Ende einer grünen Ära

Thomas Bimlinger
Thomas Bimlinger(c) Stanislav Jenis
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Seine Amtszeit steht für den Wandel Neubaus zum hip-elitären Zentrum Wiens. Nun tritt Thomas Blimlinger ab.

Seine erste Amtshandlung mutete paradox an – Wiens erster grüner Bezirksvorsteher musste mit seiner Unterschrift bestätigen, dass entlang der Zweier-Linie Bäume gefällt werden. „Da habe ich gemerkt, ich bin in der Realität angekommen.“ Es war 2001, gerade hatte Thomas Blimlinger mit den Grünen die relative Mehrheit in Neubau errungen. In diese Zeit fiel die Eröffnung des Museumsquartiers – und damit auch die Neugestaltung der Straße vor dem Areal inklusive Baumfällungen. „Mittlerweile“, sagt Blimlinger, „sind die aber wieder neu gepflanzt.“

Das MQ und der grüne Bezirksvorsteher – beides waren Indikatoren dafür, dass der Studentenbezirk auf dem Weg dazu war, zum hip-elitären Zentrum Wiens aufzusteigen. Galerien und Kreative entdeckten die damals noch verhältnismäßig günstigen Geschäftslokale und Ateliers. Die Altbauwohnung mit Flügeltüren in Zentrumsnähe etablierte sich als Wohntraum des Gesellschaftsphänomens, das um die Jahrtausendwende als „Bobo“ durch die Medien ging. Neubau wurde zur Zentrale junger Besserverdiener mit alternativem Lebensstil, Bobostan sagte man auch damals. Und Blimlinger war derjenige, dem die neue Bezirksschicht quasi die Führung übertrug.

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