Lucas Pouille triumphiert in der Wiener Stadthalle

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Mit einem klaren Finalerfolg über seinen Landsmann Jo-Wilfried Tsonga hat sich der Franzose Lucas Pouille den Titel in Wien gesichert.

Lucas Pouille hat am Sonntag seine Anwartschaft auf einen künftigen Top-Ten-Platz untermauert. Der 23-jährige Franzose gewann das Endspiel des mit 2,62 Millionen Euro dotierten Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle gegen Landsmann Jo-Wilfried Tsonga überraschend glatt. Nach nur 71 Minuten hatte er 6:1,6:4 und damit seinen ersten ATP-500-Titel überhaupt gewonnen.

Es war sein insgesamt vierter Titel, der dritte in dieser Saison nach Budapest (Sand) und Stuttgart (Rasen). Pouille ist nun auch der einzige Spieler der Tour, der in diesem Jahr auf drei Belägen gewonnen hat. Der Weltranglisten-25., der sich am Montag auf Platz 18 verbessern wird, hat seinen bisher wertvollsten Siegerscheck in Höhe von 438.505 Euro brutto kassiert. Für Tsonga war es nach dem Titel vor einer Woche in Antwerpen das zweite Finale en suite und sein drittes Wien-Finale nach 2011 (Sieg) und 2016.

"Diese Woche war ich ein Wiener"

Pouille hat wohl in den Sympathiewerten gegenüber Publikumsliebling Tsonga in der mit 7.500 Fans neuerlich gut besuchten Stadthalle aufgeholt. Denn in seiner Dankesrede versuchte er sich erfolgreich auf Deutsch: "Diese Woche war ich ein Wiener", meinte Pouille.

Mit der Trophäe vor sich gab er dann in der Pressekonferenz Einsicht in seine Gefühlswelt. "Es fühlt sich großartig an. Es ist immer besonders, wenn man eine Woche mit einem Sieg beendet. Ich bin sehr glücklich." Er habe nicht gewusst, was er von seinem Wien-Auftritt erwarten sollte. "Ich habe in den letzten Monaten nicht so viel gewonnen, also ist es toll, jetzt hier fünf Matches hintereinander zu gewinnen."

Der relativ einfache Sieg über Tsonga hat überrascht, war aber wohl auch auf den Durchmarsch von Tsonga zurückzuführen. Vergangene Woche hat er den Titel in Antwerpen geholt und nun fünf teils harte Matches waren dem 32-Jährigen anzumerken. "Ich wusste, dass er vielleicht ein bisschen müde sein würde. Ich war von Anfang an sehr fokussiert und habe dann bis zum Ende auch gut serviert", sagte Pouille.

Der frisch gebackene Champion hat (wie auch Tsonga) kaum Zeit zum Verschnaufen, schon am Dienstag läuft er bei seinem Heimturnier, dem Masters-1000-Event in Paris-Bercy, ein. "Ich würde so gern eine Party und den Titel feiern, aber das ist Tennis, es geht nicht. Vielleicht wenn die Saison vorbei ist."

Ein echter Allrounder

Besonders erfreut zeigte sich Pouille darüber, dass er nun auf drei Belägen in diesem Jahr Turniere gewonnen hat. "Das ist großartig, weil es bedeutet, dass ich überall gut spielen kann und das ist wichtig, wenn man große Turniere gewinnen möchte."

Sein großes Ziel ist es nun, vom 24. bis 26. November in Lille gegen Belgien mit seiner Mannschaft Davis-Cup-Champion zu werden. "Das ist das Hauptziel der Saison. Ich bin seit Juli 2016 im Team. Wir wollen unbedingt die Trophäe nach 16 Jahren nach Hause bringen." Pouille glaubt, dass die Performance Tsongas und von ihm selbst gut für das Selbstvertrauen ist. "Und das kann einen großen Unterschied machen."

Für seine Karriere stehen wenig überraschend die Majors ganz oben auf der Wunschliste. "Zumindest einen Grand Slam" möchte er gewinnen. Mit seinem bisher größten Siegerscheck will er sich keine großen Wünsche erfüllen. "Nur in ein gutes Restaurant essen gehen, das ist genug."

Der ihm unterlegene Tsonga war nach seinem dritten Wien-Finale nicht übermäßig enttäuscht und sportlich fair wie man ihn kennt. "Lucas hat verdient gewonnen. Er hat solide gespielt und mir nicht viele Möglichkeiten gegeben. Ich freue mich für ihn, es ist sein erster Titel auf diesem Niveau", sagte der Wien-Sieger von 2011.

(APA)

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