Terroristen verschleppten die Jesidin Nadia Murad. Sie konnte fliehen – und hat nun ein Buch über ihr Martyrium veröffentlicht. Es ist ein Zeugnis von den Gräueltaten der IS-Extremisten.
In Nadia Murads Wunschvorstellung kommt es eines Tages zu folgender Situation: Salwan steht vorne im Gerichtssaal, Murad zeigt auf ihn und sagt: „Das ist der Riese, der uns alle in Angst und Schrecken versetzt hat.“ Murad erzählt dann, wie er Rojian, ihre Nichte, gekauft, vergewaltigt, geschlagen, bestraft und – nachdem Rojian flüchten konnte – deren Mutter gekauft und ebenfalls versklavt hat. Salwan, der Riese, war einem Ungeheuer gleich, wird Murad sagen, mit seinem fleischigen Gesicht und seinen vor Hass flammenden Augen.
Als Zweites wird sie im Gerichtssaal auf Haji Salman zeigen, ihren Peiniger. Ein dürrer Mann, der sie in Mossul als seine vierte „Sabiya“ – Sklavin – kaufte. Nadia Murad wird dann alles erzählen: wie er sie vergewaltigte, erniedrigte, sie zwang, kurze Kleider zu tragen, wie er sich damit brüstete, Jesiden umgebracht zu haben. Denn die ganze Welt soll wissen, wozu die Männer des sogenannten Islamischen Staates fähig sind.