Rücktrittsgerüchten zum Trotz kommt US-Außenminister zu OSZE nach Wien. US-Präsident Trump nennt die Ablösegerüchte "Falschnachrichten".
Das Mobbing aus dem Weißen Haus nimmt zu, die gezielt gestreuten Rücktrittsgerüchte verdichten sich: Die Amtszeit von US-Außenminister Rex Tillerson scheint sich dem Ende zuzuneigen. Doch noch ist es nicht so weit. Das State Department bestätigte in der Nacht auf Freitag offiziell, dass der US-Chefdiplomat am 7. Dezember am OSZE-Ministerrat in Wien teilnehmen werde („Die Presse“ hatte davon bereist vergangen Woche berichtet).
Tillerson wird aus Brüssel anreisen; dort soll er am 5. und 6. Dezember die Außenminister der EU und der Nato treffen. Nach dem Zwischenstopp in Wien, wo auch eine Zusammenkunft mit dem derzeitigen OSZE-Vorsitzenden, Österreichs Außenminister Sebastian Kurz, geplant ist, wird Tillerson nach Paris weiterfliegen.
Die Bekanntgabe der Reisepläne kam einem Dementi gleich. Zuvor nämlich hatte die „New York Times“ berichtet, dass Donald Trump konkrete Pläne zur Ablöse Tillersons wälze. Demnach will der US-Präsident den derzeitigen CIA-Chef, Mike Pompeo, als neuen Außenminister einsetzen. Laut dem TV-Sender CNN will das Weiße Haus Tillerson mit derlei Indiskretionen bloßstellen, damit dieser selbst zurücktritt.
Am späten Freitagabend meldete sich Präsident Trump denn persönlich - via Kurznachrichtendienst Twitter - zu Wort. Er bestritt, dass Tillerson vor dem Abschied aus dem Amt stehe. Dies seien "Falschnachrichten", schrieb Trump. Auch wenn er mit Tillerson "bei bestimmten Themen nicht einer Meinung" sei, werde dieser sein Amt nicht abgeben.
Auch Tillerson äußerte sich. Auf die Frage von Journalisten, ob das Präsidialamt seine Demission wolle, antwortete er bei einem Fototermin mit dem libyschen Ministerpräsidenten Fayez Serraj: "Das ist lächerlich."
(Red./APA)