Höhere Zinsen wirken nicht mehr

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Die Geldpolitik steht vor einem Rätsel: Die Fed erhöht seit zwei Jahren den Leitzins, aber die Finanzierungsbedingungen lockern sich noch weiter. Über die Gründe und Gefahren.

Wien/Basel. Die Notenbanker dieser Welt geraten immer mehr in eine Sinnkrise. Seit Jahren mühen sich Mario Draghi und sein EZB-Rat damit ab, durch ultralockere Geldpolitik die Inflation wieder dauerhaft auf ihren Zielwert von zwei Prozent zu heben – und scheitern damit. Das Erreichen dieses Ziels sieht man in Frankfurt als Voraussetzung dafür, von den Nullzinsen und dem heiklen Aufkauf von Anleihen wegzukommen.

Die USA sind da schon weiter. Ihre Zentralbank hat vor zwei Jahren eine Zinswende eingeläutet. Im vergangenen Jahr erhöhte die Fed den Leitzins mehrmals, der nächste Schritt folgt fast sicher noch im Dezember. Vor Kurzem hat sie begonnen, ihre aufgeblähte Bilanz abzubauen. Aber jenseits des Atlantiks tut sich ein Rätsel auf: Die Straffung der Geldpolitik funktioniert nicht mehr so, wie sie sollte.

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Der Leitzins liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent, eine Anhebung ist erst 2019 zu erwarten. Der Anteil niedrig verzinster Anlagen in den Bilanzen der Geldhäuser und Versicherer habe stetig zugenommen, es könnte Risiken bei der Neubewertungen geben, gibt die deutsche Bundesbank zu bedenken.

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