Schnee-Armageddon in Nordamerika: Nur mit Notfallkoffern auf die Straße

People dig out the path by their house after the record snowfall in Erie
People dig out the path by their house after the record snowfall in Erie(c) REUTERS (Social Media)
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Die Behörden riefen den Notstand aus. Auch die Nationalgarde ist im Einsatz. Im Staat Pennsylvania fielen bis zu eineinhalb Meter Schnee.

Der Norden der USA und große Teile Kanadas ächzen unter einer extremen Kältewelle: Die Behörden des US-Bundesstaates Pennsylvania riefen den Notstand aus, nachdem rund um die Stadt Erie innerhalb von zwei Tagen eineinhalb Meter Schnee fielen. Im benachbarten Kanada herrscht unterdessen Rekordkälte, in der Provinz Ontario sollte das Thermometer bis auf minus 50 Grad Celsius fallen.

Allein am ersten Weihnachtstag fielen in Erie 86 Zentimeter Schnee - ein Rekord für die Stadt am Eriesee. Seit Anfang des Monats fielen dort insgesamt bereits 245 Zentimeter Schnee - das ist der schneereichste Dezember in der Geschichte der Stadt. Einwohner stellten unter dem Stichwort "Snowmageddon" (Schnee-Armageddon) Fotos von den Folgen des Schneesturms ins Netz, die beispielsweise tief unter Schneemassen vergrabene Autos zeigten.

"Truppen können mit Schneemassen nicht mithalten"

Die Behörden riefen Bewohner dazu auf, nur in dringenden Fällen vor die Haustür zu gehen. Sie empfahlen, sich höchstens mit Notfallkoffern mit Abschleppseilen, Taschenlampen, Schaufeln und Fackeln auf die Straße zu wagen. Die Nationalgarde war im Einsatz.

"Die Truppen sind draußen, können aber einfach nicht mit den Schneemassen mithalten", erklärte ein Behördenvertreter auf Facebook. Laut Meteorologen führten eisige Winde, die über den Eriesee bliesen, zu den gewaltigen Schneemassen. Der Eriesee ist einer der fünf Großen Seen Nordamerikas.

In Kanada gab der Wetterdienst wegen einer arktischen Strömung für die Provinzen Quebec, Ontario, Manitoba, Saskatchewan und Alberta Warnungen vor Extrem-Kälte aus. Dies bedeute, dass Gesundheitsgefahr etwa durch Erfrierungen und Unterkühlung bestehe, hieß es.

In der Provinz Nova Scotia im Osten Kanadas fiel nach einem Wintersturm für 160.000 Haushalte der Strom aus. Laut dem Meteorologen Alexandre Parent liegen die Temperaturen in Kanada derzeit zwischen zehn und 20 Grad Celsius unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Die Temperaturen fielen bisher auf zwischen minus 15 und minus 43 Grad. Außergewöhnlich sei zudem die große geografische Ausdehnung und lange Dauer der Kältewelle, die noch bis Anfang Jänner andauern könnte.

(APA/AFP)

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