Massive Kritik an Mömax: "Diese Werbung ist eine Katastrophe"

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In einem Werbespot der Möbelkette Mömax erzählt ein junges Mädchen, sie habe Sex mit ihrem Lehrer. Beim Werberat häufen sich die Beschwerden. Mömax hat auf die Kritik reagiert.

"Ein kleines Mädchen, ca. 12 Jahre alt, das mit seinem Lehrer schläft?" -  "Ich würde mich selber nicht gerade als prüde bezeichnen, aber dies ist für meinen 'Geschmack' inakzeptabel." - "Die Werbung ist eine Katastrophe."

Die frechen Werbespots des Möbelhauses Mömax waren schon immer Geschmackssache. Aber dieses Mal häufen sich die Beschwerden beim Werberat: Grund für die Aufregung ist der aktuelle TV-Werbespot „Alles muss raus“. In diesem gesteht ein Sohn seinem Vater, dass er schwul ist. Darauf hin erzählt seine Tochter, sie habe Sex mit ihrem Lehrer – und die Ehefrau fügt noch hinzu, sie sei früher ein Mann gewesen. 

„Sexuelle Orientierung - schwul sein in dem Fall - muss 'raus'? Transgenderthemen werden in den Dreck gezogen?“, heißt es in einer Beschwerde. Die meisten Kritiker beim Werberat und in den Sozialen Netzwerken beziehen sich aber auf das "Geständnis" des jungen Mädchens.

Auch die Österreichischen Kinderschutzzentren fordern von Mömax, den TV-Spot, der nicht im Internet auffindbar ist, zurückzuziehen: „Im Spot werden Missbrauch Minderjähriger und seine Folgen bagatellisiert und als normal bzw. nichts Besonderes dargestellt. Ein Affront Betroffenen gegenüber, für die es oft eine große Überwindung bedeutet, sich jemandem anzuvertrauen“, heißt es in einer Presseaussendung. Sexuelle Beziehungen zwischen Lehren und Schülern seien eine anzeigepflichtige Straftat, kein Werbegag.

Mömax: Spot wird neu synchronisiert

"In unseren Werbespots stellen wir Situationen immer überspitzt und karikiert dar", sagt Mömax-Sprecher Thomas Saliger im Gespräch mit der "Presse". Aber das Unternehmen nehme die Kritik ernst, man habe keine Betroffenen beleidigen wollen.

Laut Mömax ist der Werbespot, der online nicht auffindbar ist, nur bis 13. Jänner im Fernsehen gezeigt worden. Offizielle Stellungnahme vom Werberat gibt es bisher noch keine, Mömax reagierte aber bereits auf die heftige Kritik: Das Video soll in Zukunft in einer neuen Version ausgestrahlt werden. Saliger: "Wir arbeiten daran, den Spot mit einem neuen Text zu synchronisieren".

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(sk)

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