Markus Abwerzger: Der blaue Anwalt erfüllt große Partei-Erwartungen
15 Prozent - so lautete die parteiinterne Vorgabe für den FPÖ-Spitzenkandidaten. Geworden ist es ein kleines bisschen mehr, aber kein zweiter Platz.
25.02.2018 um 20:07
15 Prozent, so lautete die parteiinterne Vorgabe für den (Mindest-)Ausgang der Tiroler Landtagswahl. In anderen Worten: ein überdurchschnittliches Plus. Den die FPÖ landete 2013 bei mageren 9,34 Prozent. Spitzenkandidat und Landesparteichef Markus Abwerzger mühte sich daher im Wahlkampf ein souveränes Bild abzugeben - trotz "ORF-Affäre" und "Fake-Plakaten". Die Bemühungen des blauen Anwaltes haben sich gelohnt: Über 15,5 Punkte holte die FPÖ bei der Landtagswahl 2018.
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Der 42-Jährige unterzog die Landes-FPÖ seit seiner erstmaligen Wahl zum Landesparteichef im Jahr 2013 einem Wandel: Weg vom relativ angepassten, sachpolitisch orientierten Kurs seines Vorgängers Gerald Hauser, hin zu scharfer, kantiger, polarisierender Oppositionsrhetorik. Kritisiert wurde dabei stets, dass der Rechtsanwalt die Partei damit auch mehr nach rechts rückte - sowohl in inhaltlicher als auch in personeller Hinsicht.
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Abwerzger, der im Jahr 2015 auch in den Landtag nachrückte und so eine größere politische Bühne bekam, ist ein durchaus versierter Rhetoriker, der - wohl auch seinem Zivilberuf geschuldet - prägnant zu formulieren weiß. Trotzdem unterlief ihm im Wahlkampf ein Patzer - die sogenannte "ORF-Affäre": TV-Aufnahmen suggerierten, der Spitzenkandidat hätte widerspruchslos antisemitisches Gedankengut eines Passanten zur Kenntnis genommen. Abwerzger bestritt dies, der ORF reichte eine Langversion nach, die zeigte, dass er dem Mann (sachte) widersprach.
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Der Vorarlberger, der seinerzeit zum Studieren nach Innsbruck kam, gilt als sehr fleißig. Auch im Wahlkampf versuchte er, omnipräsent zu sein - vor allem auf Social Media. Kaum ein Landjugendball war vor ihm sicher, auch das Fasnachts- und Faschingstreiben ließ er nicht aus. Sogar in einen Lkw "schleuste" sich der FPÖ-Chef für zwei Tage ein und begab sich auf eine Tour, um sich ein Bild von der Transit-Problematik zu machen - "on the road"-Videos inklusive. Seine Anwaltskanzlei habe Abwerzger seit dem Wahlkampfauftakt Anfang Jänner nicht mehr gesehen, heißt es aus der Partei.
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Markus Abwerzger wurde am 14. Oktober 1975 in Dornbirn geboren. Er besuchte ein Sportgymnasium, das er 1996 mit der Matura abschloss. In Innsbruck studierte er Rechts- und Politikwissenschaften. 1996 trat er der Universitätssängerschaft Skalden bei. Seit 2009 ist er als selbstständiger Anwalt tätig. Seine politische Karriere nahm beim RFJ in Vorarlberg ihren Anfang. Von April 2012 an saß der Vorarlberger im Innsbrucker Gemeinderat, seit Oktober 2015 ist er Landtagsabgeordneter. 2013 löste er Gerald Hauser als Landesparteichef ab. Abwerzger ist verheiratet und Vater einer Tochter. Zu seinen Hobbys zählen unter anderem Skifahren und Bergsport im Allgemeinen.
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