Die Opposition gewann die Bürgermeister-Zwischenwahl in Hodmezövasarhelyals. Die Macht von Fidesz sei nicht so stabil, wie dies scheine, interpretieren Medien.
Mit einem "Erdrutschsieg" hat die Opposition in Ungarn am Sonntag die Bürgermeister-Zwischenwahl in der südostungarischen Stadt Hodmezövasarhel, die 47.000 Einwohner zählt, gewonnen. Als Sieger ging laut Medienberichten Peter Marki-Zay hervor, hinter den sich die Opposition vereint gestellt hatte.
Mit in dem "Anti-Regierungs-Bündnis" war auch die rechtsextreme Jobbik-Partei. Marki-Zay schlug laut Wahlbüro bei 98 Prozent Stimmenauszählung mit 57,4 Prozent den Kandidaten der regierenden rechtsnationalen Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban, den stellvertretenden Bürgermeister Zoltan Hegedüs (41,7 Prozent), klar.
Zu der Zwischenwahl kam es, weil der bisherige Bürgermeister verstorben war. Das Wahlbündnis vereinte die Sozialisten (MSZP), Jobbik, die Demokratische Koalition (DK) und die Grünen LMP sowie die Jugendpartei Momentum. Damit siegte die Opposition in einer Stadt, in der seit Jahrzehnten Fidesz "Alleinherrscherin" gewesen sei, schrieb das Internetportal hvg.hu.
Rekord bei Wahlbeteiligung
Bei Rekordwahlbeteiligung von rund 62 Prozent war die Zwischenwahl auch als "Testwahl" für die Parlamentswahl am 8. April gewertet worden. Von ihrem Ergebnis sollen Prognosen abgeleitet werden. Der Urnengang galt auch als für ein Wahlbündnis aller Oppositionsparteien. Die Macht von Fidesz sei nicht so stabil, wie dies scheine, kommentierten Medien. Eine Reaktion von Fidesz oder regierungsnaher Medien blieb zunächst aus.
(APA)