Trotz dreier Koalitionsvarianten dürfte Landeshauptmann Günther Platter die Zusammenarbeit mit den Grünen fortsetzen. So manches spricht dafür.
Angesichts des Wahlergebnisses (ÖVP: 44,3 Prozent, SPÖ: 17,3 Prozent, FPÖ, 15,5 Prozent, Grüne: 10,7 Prozent, Fritz: 5,5 Prozent, Neos: 5,2 Prozent) mag es auf den ersten Blick den Anschein haben, als gäbe es in Tirol drei Koalitionsmöglichkeiten mit ähnlichen Chancen auf ihre Umsetzung – Schwarz-Rot, Schwarz-Blau und Schwarz-Grün.
Rechnerisch wären natürlich alle drei Varianten möglich, was Landeshauptmann Günther Platter in eine sehr dankbare Lage bringt, weil er die SPÖ, FPÖ und Grünen gegeneinander ausspielen und sich den Partner aussuchen kann, der die wenigsten Bedingungen stellt. Bei näherer Betrachtung allerdings ist nur eine dieser Konstellationen wahrscheinlich. Drei Thesen, die für die Fortsetzung von Schwarz-Grün sprechen.
Platter hat nur profitiert
Günther Platter selbst ist diese Koalition am liebsten, er hat sie 2013 begründet und ausgezeichnete Erfahrungen mit ihr gemacht, insbesondere mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe und Klubobmann Gebi Mair, den beiden maßgeblichen Personen bei den Tiroler Grünen. Er wüsste also, mit wem er es zu tun haben wird und dass er sich auf sie verlassen kann – öffentlich ausgetragenen Disput gab es so gut wie nie. Zudem hat die ÖVP von dieser Konstellation ganz offensichtlich profitiert – dass Tirol wirtschaftlich hervorragend dasteht, konnte Platter für sich verbuchen. Mit der FPÖ wollte er ohnehin noch nie koalieren – wären die Freiheitlichen mit deutlichem Abstand zu ihren Verfolgern auf Platz zwei gelandet, wäre er möglicherweise in Erklärungsnot geraten, hätte er sie nicht ernsthaft als Regierungspartner in Erwägung gezogen.