Gerhard Köfer: "One Man Show" - halbiert, aber "überlebt"
Erst SPÖ, dann Team Stronach, nun Team Kärnten: Der ehemalige "Energetiker" und Gendarm hat viel ausprobiert. Die Wahl entscheidet er nur knapp für sich.
04.03.2018 um 18:37
Seit mehr als 25 Jahren ist Gerhard Köfer in der Politik, lange Zeit bei der SPÖ, als Bürgermeister der Bezirksstadt Spittal, als Nationalrats- und Landtagsabgeordneter. 2012 lief er zu Frank Stronach über, mit dem er sich nach der Wahl, bei der er einen Landesratssessel gewann, schnell wieder überwarf. Nun kämpfte er im Wahlkampf um das politische Überleben - einen Kampf, den er für das Team Kärnten (knapp) gewinnt. Die Partei schafft nach anfänglichem Zittern die Fünf-Prozent-Hürde in den Kärntner Landtag, fällt allerdings im Vergleich zu den Wahlen 2013 um rund die Hälfte ab.
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Von den einstigen Stronach-Mitstreitern ist kaum noch jemand übrig. Von den ursprünglich vier Abgeordneten im Landtag blieb Köfer am Schluss nur noch einer - nur sein einstiger Vizebürgermeister ist nach wie vor loyal. Von einer Spaltung oder Konflikten wollte er dennoch nichts wissen. Das sei die normale politische Fluktuation, bekundte er im Wahlkampf vehement. (Bild: Köfer und Frank Stronach)
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Seit der Abkehr von Parteigründer Frank Stronach nennt sich Köfers Truppe "Team Kärnten", zwischenzeitlich war auch der Name "Team Köfer" im Gespräch gewesen - ein Umstand, der für das ausgeprägte Selbstbewusstsein des Spitzenkandidaten spricht, der sein Büro mit selbstgemalten, großflächigen Bildern dekoriert hat.
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Neben der Politik ist Köfer als "Energetiker" aktiv gewesen - als solcher hatte er Stronach kennengelernt, dessen Pferde er behandelte. In der ablaufenden Legislaturperiode versuchte sich der Straßenbaureferent - ein unglamouröses Ressort - als Aufdecker zu positionieren. Mit Kritik an den Koalitionsparteien war er stets schnell zur Stelle, offenbarte dabei aber immer wieder Wissenslücken in Fachfragen.
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Schon in seiner Zeit als Bürgermeister war Köfer dem Populismus nicht abgeneigt. Etwa sorgte der ehemalige Gendarm 2001 mit der Aktion "Kopfgeld für Drogendealer" für Aufsehen über die Kärntner Landesgrenzen hinaus. 5000 Schilling wurden damals für Hinweise versprochen. In der SPÖ konnte er damit aber nicht alle überzeugen. Das wurde spätestens 2010 mit seiner missglückten Kandidatur gegen Peter Kaiser bei dessen Kür zum Landesvorsitzenden klar.
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2016 holte Köfer seine Vergangenheit als Bürgermeister ein. Er hatte seinerzeit den Bau eines Handymastens über Jahre verzögert - wegen gesundheitlicher Bedenken. Am Landesgericht Klagenfurt wurde der Politiker deshalb wegen Amtsmissbrauchs verurteilt, 2017 wurde der Spruch rechtskräftig. Die Probezeit für die siebenmonatige, bedingt ausgesprochene Haftstrafe läuft noch. Köfer ist zum dritten Mal verheiratet und Vater einer erwachsenen Tochter sowie eines jugendlichen Sohns.
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Gerhard Köfer: "One Man Show" - halbiert, aber "überlebt"
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