Spätestens Mitte Mai muss Raiffeisen seine Polen-Tochter an die Börse gebracht oder verkauft haben. Mit beidem ist man bereits einmal gescheitert. Nun dürfte der Verkauf klappen.
Wien. Kommende Woche wird Raiffeisen-Bank-International-Chef Johann Strobl die Geschäftszahlen des Jahres 2017 präsentieren. Dass die Bank gegenüber dem Jahr zuvor ihren Gewinn auf über eine Milliarde Euro verdoppelt hat, ist jedoch bereits seit der Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen vor knapp einem Monat bekannt. Mit wesentlich größerer Spannung wird daher erwartet, was Strobl bei der Bilanzvorstellung über die aktuelle Situation bei der Raiffeisen-Tochter in Polen sagen wird.
Denn die Polbank, die von der RBI erst im Jahr 2012 übernommen wurde, ist schon seit Längerem eine Art polnischer Patient innerhalb des osteuropäischen Raiffeisen-Netzwerkes. Zweimal wollte RBI das Institut bereits an den Mann bringen. Beide Male scheiterte das Vorhaben im letzten Moment. Doch nun drängt die Zeit. Denn spätestens am 15. Mai muss das Institut an der Börse in Warschau notieren – oder an eine in Polen börsenotierte Bank verkauft sein. Das ist eine Bedingung, die von der polnischen Finanzmarktaufsicht, KNF, bereits beim Kauf vor sechs Jahren auferlegt wurde.