Ein Unbekannter hat beim U-Bahnaufgang Nestroyplatz eine dreiköpfige Familie mit einem Klappmesser lebensgefährlich verletzt. Etwas später wurde auch am Praterstern eine Person niedergestochen. Ein Verdächtiger ist in Haft.
Zwei Messerattacken innerhalb von etwa 30 Minuten hat es am Mittwochabend in Wien-Leopoldstadt gegeben: Gegen 19:45 Uhr attackierte ein Mann in der Praterstraße auf Höhe der U-Bahnstation Nestroyplatz eine Familie, scheinbar willkürlich soll er auf die 56-jährige Frau, den 67-jährigen Mann und die 17 Jahre alte Tochter der beiden eingestochen haben. Alle drei wurden schwer verletzt und waren zeitweise in Lebensgefahr. Etwa eine halbe Stunde später wurde dann am Praterstern ein Tschetschene niedergestochen, hier wurde der mutmaßliche Täter wenig später gefasst. Ob der Afghane auch für die Tat in der Praterstraße verantwortlich ist, ist noch unklar. Mit Hilfe von Zeugen wollte man dies so rasch wie möglich abklären, erklärte Polizeisprecher Patrick Maierhofer in der Nacht.
Katastrophenzug im Einsatz
Die Fahndung nach dem Täter war laut Polizei im Gange, es gebe eine vage Täterbeschreibung, nähere Informationen dazu gab es vorerst nicht. Über das Motiv des Täters konnte die Polizei vorerst keine Auskunft geben. Zahlreiche Zeugen des Vorfalles wurden vom Landeskriminalamt befragt. Der Einsatz der Polizei hatte um 19.45 Uhr begonnen.
Die Rettung war mit einem Großaufgebot mit insgesamt acht Fahrzeugen vor Ort. Auch der Katastrophenzug der Wiener Berufsrettung war im Einsatz, um allfälligen Personen eine Aufwärmmöglichkeit zu bieten, wie es seitens der Rettung hieß.
Der Verkehr der U-Bahnlinie U1 war infolge der Polizeiaktion wegen der Messerattacke im Bereich Praterstraße-Nestroyplatz kurzzeitig unterbrochen, und zwar von etwa 20.15 bis 20.45 Uhr. Die Züge waren angehalten worden, sagte ein Sprecher der Wiener Linien. Derzeit fahren die Züge wieder normal und bleiben auch am Nestroyplatz stehen. Man stehe im Kontakt mit der Polizei und befolge deren Anordnungen, es könnten auch kurzfristig Stationen gesperrt werden.
(APA)