Hartinger-Klein: Holpriger Start einer Hellblauen

(c) Mirjam Reither
  • Drucken

Zur FPÖ kam Sozialministerin Beate Hartinger-Klein nicht der Ideologie wegen. Wann sie Mitglied wurde, weiß die Ex-Controllerin und erste Frau in der Generaldirektion des Hauptverbands nicht genau. Fest steht: Herbert Haupt war ihr Mentor.

Ihr Lachen ist schallend, ihre Gestik herzlich, doch bestimmt. „Sie kann mütterlich, aber auch forsch und streng sein“, sagen Wegbegleiter über Beate Hartinger-Klein, ihres Zeichens Ministerin für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Konsumentenschutz. Vor allem aber: Ministerin für die FPÖ. Ein Amt, das der 58-Jährigen, die sich selbst als Idealistin mit freiem Willen bezeichnet, zuletzt eher selten Grund zum Amüsement bot.

Im Jänner, gerade zwei Wochen im Amt, preschte Hartinger-Klein vor und betonte, der Staat werde nicht auf das Vermögen Langzeitarbeitsloser zugreifen. Der Kanzler korrigierte. Nun ist eine Taskforce am Zug, geleitet von den Regierungskoordinatoren. „Entmachtung einer Vorlauten, erster Akt“, kommentiert ein ÖVPler, der die Grazerin aus ihrer parteilosen Zeit im steirischen Landtag (1996–99) kennt. Falsch, kontert die Ministerin, obliege ihr doch die Federführung der Taskforce.

Harmonie auf Umwegen. Nächstes Thema, gleicher Ablauf: Präferierte Hartinger-Klein bei der Mindestsicherung das Vorarlberger Modell, erklärte FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache Oberösterreich zum Vorbild. Auch das Kippen des Rauchverbots in der Gastronomie lehnte die Nichtraucherin ab, musste es im Nationalrat zuletzt aber rechtfertigen. Das Ergebnis: Ein bizarr anmutender Auftritt zur Verteidigung der „gastfreundlichen Gastwirte“ – und des Koalitionspakts.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.