Telekom Austria kauft weißrussische Velcom komplett

Telekom Austria kauft weissrussische
Telekom Austria kauft weissrussischeAPA (Barbara Gindl)
  • Drucken

Die Telekom Austria kauft zum Jahresende die restlichen 30 Prozent ihrer Tochter Velcom. Die Kosten: Bis zu 500 Millionen Euro. Der Industrielle Martin Schlaff und ein syrischer Geschäftsmann geben ihre Anteile ab.

Die Telekom Austria kauft zum Jahresende 2010 die noch ausstehenden 30 Prozent ihrer Tochter Velcom in Weißrussland. Die Telekom hatte im Herbst 2007 70 Prozent des Mobilfunkers erworben und dafür 730 Millionen Euro bezahlt. Die restlichen 30 Prozent könnten nun bis zu 500 Millionen Euro kosten, berichtet das "WirtschaftsBlatt" (Dienstag-Ausgabe). Abgegeben werden die Anteile von zwei guten Bekannten der Telekom, dem österreichischen Industriellen Martin Schlaff und dem syrischen Geschäftsmann Ead Samawi, von denen beide 15 Prozent halten

Martin Schlaff gibt seinen Anteil ab

Velcom musste zuletzt einen totalen Einbruch des Betriebsgewinns von 75,1 Millionen Euro noch im Jahr 2008 auf minus 211,9 Millionen Euro im Jahr 2009 hinnehmen. Auf APA-Anfrage hieß es dazu, dass es eine Wertberichtigung in Höhe von 290 Millionen Euro gegeben habe. Grund dafür seien das schwierige Marktumfeld und Währungsschwankungen gewesen.

Telekom-Sprecherin Elisabeth Mattes betont gegegenüber der Zeitung, dass der Kaufpreis für die restlichen 30 Prozent an der Velcom bereits in der veröffentlichten Nettoverschuldung der Telekom Austria enthalten ist.

UMTS-Lizenz in Weißrussland

Erst vor einem Monat hat die teilstaatliche börsenotierte Telekom Austria 9,5 Mio. Euro in Weißrussland investiert um eine landesweite UMTS-Lizenz zu erhalten. Die Lizenz gilt bis Mitte 2017. Die Velcom erzielte 2009 einen Umsatz von knapp 300 Millionen (minus 3,2 Prozent gegenüber 2008) - und trug zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) der Telekom Austria rund 150 Millionen - bei. Der durchschnittliche Kundenumsatz sank um 16, 4 Prozent auf 6,1 Euro pro Monat. Die Kundenzahl legte um Jahresvergleich um 10,9 Prozent auf 4,102 Millionen zu.

Die Aktie notierte gegen 17.15 Uhr nahezu unverändert bei 9,62 Euro.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Geld & Finanzen

Telekom Austria: Umbau, Abbau, Aufbau

Bei der Fusion, die heuer über die Bühne gehen wird, geht es nicht nur um die Kunden. Ab 2014 erwartet Finanzchef Hans Tschuden jährlich Synergien von rund 100 Mio. Euro. Vorerst fallen Kosten an.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.