Beim Neustart der wichtigsten grünen Landespartei sprach man sich Mut zu und diskutierte eine kleine Parteireform. Der Lobau-Tunnel als Außenfeind soll nun die Reihen schließen.
Wir stecken in der schwersten Krise unserer Geschichte.“ Diese Worte von Landessprecher Joachim Kovacs, ausgesprochen bei dem Krisen-Parteitag der Wiener Grünen nach dem Rauswurf aus dem Parlament vor sieben Monaten, dürften noch bei den Mitgliedern nachhallen, die an diesem Samstag oft mit grünen Stoffsackerln („Bio macht schön“) in das Bildungszentrum der Arbeiterkammer gepilgert sind.
Es ist der mit Spannung erwartete Reformparteitag, bei dem mehr als 200 Wiener Grüne einen Weg aus der Krise ihrer Partei finden wollen. Immerhin waren die vergangenen Monate für die grüne Frontfrau Maria Vassilakou und ihre Partei förmlich ein Fiasko: Schwere Zerwürfnisse zwischen Führung und grüner Basis über das Hochhausprojekt eines Investors am Heumarkt. Mit herben Verlusten von 10,51 Prozentpunkten der Sargnagel für den Wiedereinzug der Bundesgrünen ins Parlament. Ein Antrag der Basis, der Vassilakou zum Abdanken zwingen sollte, konnte nur im allerletzten Moment verhindert werde.