Österreich: „Guten Umgang lehren“

Bildungsminister Heinz Faßmann
Bildungsminister Heinz Faßmann(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Der Minister hält ein Handyverbot nicht für sinnvoll. Schulen regeln die Nutzung per Hausordnung.

Wien. Ein allgemeines Handyverbot wie in Frankreich wird es hierzulande nicht geben, wenn es nach Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) geht. Ein solches Verbot in Schulen sei für ihn nicht vorstellbar, heißt es auf Anfrage der „Presse“. Die digitale Welt sei Bestandteil unserer Lebensrealität, zudem seien digitale Kompetenzen für fast alle Berufe notwendig. „Daher ist es wichtiger, einen verantwortungsvollen Umgang damit zu lehren als die Handys abzukassieren.“ Auch spreche nichts gegen gezielten Einsatz in der Schule. So könne man etwa aktuelle Informationen ins Klassenzimmer holen. Geregelt werden sollte das wie jetzt auf der Ebene der einzelnen Schule.

In vielen Schulen sind Handys während des Unterrichts verboten und dürfen in den Pausen benutzt werden. Laut Wiener Stadtschulrat gibt es auch Schulen, in denen vereinbart ist, dass die Telefone den ganzen Tag ausgeschaltet bleiben. Umgekehrt wird mancherorts das Handy in den Unterricht integriert.

Wann Mobiltelefone verwendet werden dürfen, kann in Österreich per Hausordnung bestimmt werden. Über die stimmen Eltern, Schüler und Lehrer im Schulgemeinschaftsausschuss oder Schulforum ab. „Das ist auch gescheit“, heißt es aus dem Stadtschulrat. „Wir begrüßen, wenn in der Schule über das Thema gesprochen und in der Hausordnung etwas vereinbart wird, hinter dem alle stehen.“

Lehrervertreter Paul Kimberger hatte sich schon beim ersten Aufflammen der Diskussion kritischer geäußert: Er forderte in der „Presse“ einen restriktiveren Umgang mit Handys in der Schule. Die Nutzung sollte drastisch zurückgefahren werden. Handys seien eine „massive Ablenkung“. (beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.08.2018)

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