Eine neue Initiative, an der Unternehmen wie KTM, Kapsch und Hofer beteiligt sind, will die Zahl der Lehrlinge in Österreich deutlich steigern. Jeder zweite 15-Jährige soll eine Lehre beginnen.
Jeder zweite 15-Jährige in Österreich soll eine Lehre beginnen, das ist das erklärte Ziel einer neuen Initiative mehrerer Unternehmen. Die Wirtschaft kämpft mit sinkenden Lehrlingszahlen, weil sich immer mehr Jugendliche nach der Schulpflicht für eine weiterbildende Schule entscheiden. In den 1980er-Jahren lag der Anteil der 15-Jährigen, die eine Lehre begannen, noch bei über 45 Prozent. Derzeit hadere man mit 40 Prozent, sagte der Generaldirektor der oberösterreichischen Energie AG, Werner Steinecker, Präsident des gegründeten Vereins "z.l.ö. - zukunft.lehre.österreich".
Aus Sicht der Wirtschaft sind die Lehrlinge von heute die Fachkräfte von morgen. Laut Steinecker drohen 2030 bis zu 500.000 Fachkräfte zu fehlen, für die Wirtschaft Österreichs wäre das ein Schaden in Milliardenhöhe. Nach Bundesländern zeigt sich, dass die Lehre in Vorarlberg und Tirol deutlich beliebter ist als im Osten Österreichs. Insgesamt gibt es derzeit in Österreich 108.000 Lehrlinge.
z.l.ö.-Vizepräsidentin Renate Scheichelbauer-Schuster, in der Wirtschaftskammer Bundesobfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk, kritisierte, dass Eltern Druck auf ihre Kinder ausüben, um eine höherbildende Schule zu absolvieren. "Österreich braucht nicht nur Akademiker, sondern mindestens so viele Handwerker."
KTM, Kapsch und Hofer beteiligt
Die Initiative, der Firmen wie KTM, Kapsch, Hofer, UNIQA, SBO, Salzburg AG oder die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich angehören, will Mitte 2019 einen Lehrabsolventenverband sowie eine Lehrlingsplattform mit Events, einem Bonusprogramm, Weiterbildungsangeboten und zur Vernetzung starten. Daneben soll in Schulen, bei Eltern und Lehrern, für die Lehre geworben werden. Auf politischer Ebene will man sich für eine flexiblere Gesetzgebung zur dualen Ausbildung einsetzen.