US-Sanktionen: Wichtigste Ölabnehmer Irans erwarten Ausnahmen

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FILES-IRAN-OIL-DIPLOMACY-TRADEAPA/AFP/ATTA KENARE
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Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg soll es für acht asiatische Staaten Ausnahmen geben. Das Öl des Irans könne nicht vom Markt genommen werden, sagte Irans Vize-Ölminister

Wenn in der kommenden Woche die neuen US-Sanktionen gegen Iran in Kraft treten, könnten die wichtigsten Einfuhrländer für iranisches Erdöl und -gas davon ausgenommen werden. Diese Importeure - alles asiatische Staaten - werben bereits seit längerem dafür. Ihr Argument lautet, der Ölpreis könnte bei einem totalen Importverbot für iranisches Öl weiter ansteigen.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg erfuhr am Freitag aus US-Regierungskreisen, insgesamt würden acht Staaten ausgenommen, darunter Japan, Südkorea und Indien. Wer sonst noch auf der Ausnahmeliste stehe, werde offiziell vermutlich am Montag bekanntgegeben. Iran wertet die Berichte als Bestätigung seiner Position, dass "der Markt das iranische Öl braucht und es nicht aus dem Markt genommen werden kann", wie Vize-Ölminister Ali Kardor im Fernsehen sagte.

Ölmarkt bisher unbeeindruckt

Der Ölmarkt zeigte sich am Freitag von den Berichten unbeeindruckt. Ein Barrel der Sorte Brent kostete kaum verändert rund 73 Dollar. Seit Beginn Oktober war mit der Aussicht auf Ausnahmen von den Sanktionen und wegen der Sorgen um die Weltkonjunktur der Preis schon um zwölf Prozent gefallen. Zuvor hatte die Sanktionsankündigung von Präsident Donald Trump den Ölpreis bis auf 85 Dollar je Barrel angehoben - mit der für seine Republikaner eher negativen Folge, dass die Benzinpreise kurz vor der Kongresswahl in den USA anstiegen. Trump will die Führung in Teheran mit den Sanktionen zu neuen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm zwingen. Das internationale Atomabkommen mit dem Iran hat er aufgekündigt.

Die asiatischen Importländer äußerten sich am Freitag nicht konkret zu den Ausnahmen. Ein Vertreter Chinas erklärte, Diskussionen mit den USA darüber liefen noch. Die Regierungen Südkoreas und Japans äußerten sich zunächst nicht. Das türkische Energieministerium erklärte, es habe noch keine schriftliche Erklärung über eventuelle Ausnahmen. Die anderen größeren Importeure iranisches Erdöls und -gases sind Irak, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten.

(APA/Reuters)

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