Ski alpin: Shiffrin mit ihren eigenen Mitteln schlagen

Petra Vlhová jagt in Zagreb den ersten Slalomsieg seit Jänner 2018.
Petra Vlhová jagt in Zagreb den ersten Slalomsieg seit Jänner 2018.(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Petra Vlhová ist seit fast zwei Jahren die Einzige, die Mikaela Shiffrin im Slalom besiegen konnte. Die Slowakin setzt auf eine ähnliche Technik wie der US-Star und hat ihre Ambitionen erst zuletzt im City-Event in Oslo untermauert.

Zagreb/Wien. Der Damenslalom ist auch heuer fest in Mikaela Shiffrins Hand. Von den letzten zwölf Bewerben hat der US-Star elf gewonnen, darunter alle vier in der neuen Saison. Die Letzte, die dreimalige Weltmeisterin in ihrer Paradedisziplin hat besiegen können, ist Petra Vlhová. Vier Slalomsiege der Slowakin stehen zu Buche; heuer musste sie sich allerdings schon viermal mit Rang zwei hinter Shiffrin begnügen. In Zagreb möchte Vlhová heute (13/16 Uhr, live, ORF eins) zurückschlagen, ihre gute Form hat sie mit Siegen im Semmering-RTL und City-Event in Oslo untermauert.

Shiffrin beunruhigt die erstarkte Konkurrenz in den technischen Disziplinen nicht. „Sie ist disziplinierter und schlauer gefahren, als es darauf angekommen ist“, meinte die 23-Jährige mit Blick auf die jüngste Finalniederlage in Norwegen gegen ihre exakt drei Monate jüngere Rivalin. „Manchmal gelingt es dir, es genau zu treffen, und manchmal nicht. Es ist jedenfalls immer eine Lernerfahrung.“

Shiffrin und Vlhová eint ihre starke Technik, beide fahren aggressiv mit frühem Schwungansatz. Nach dem Auftaktsieg der Slowakin im vergangenen Winter in Levi sagte Shiffrins Mutter, Eileen, der „Denver Post“: „Ehrlich gesagt ist Petra mehr wie Mikaela gefahren als Mikaela.“

Aufgewachsen in Liptovský Mikuláš in der Niederen Tatra begann Vlhová früh, von Olympia-Gold zu träumen, eiferte ihrem Idol, der Kroatin Janica Kostelić, bis ins Detail nach. „Vor jedem Wettkampf hat mir meine Mutter die Zöpfe gemacht“, erinnert sich die passionierte Motorradfahrerin. Mit der Unterstützung ihrer Familie – Bruder Boris ist bis heute ihr Manager – schaffte sie 2012 den Sprung in den Weltcup. 2015 trug sich Vlhová als erst zweite Slowakin nach Veronika Velez-Zuzulová in die Siegerlisten ein, 2017 führte sie das slowakische Team in St. Moritz sensationell zu Silber und damit zur allerersten WM-Medaille.

Dieses Duell könnte den Slalom auf Jahre prägen, Shiffrin schon in Zagreb den nächsten Rekord setzen: Mit Sieg Nummer vier am Sljeme würde sie mit Marlies Schild gleichziehen. Diese würdigte ihre Nachfolgerin aus den USA kürzlich in ihrer Kolumne in den „Salzburger Nachrichten“: „Ich bin sehr glücklich darüber, dass unter anderem auch ich die großartigste Skirennläuferin der Gegenwart und der Geschichte so sehr inspirieren konnte.“ (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.01.2019)

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