Salzburg als Hoffnung für Rot und Grün

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THEMENBILD BÜRGERMEISTERWAHLEN SALZBURGAPA/BARBARA GINDL
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Lang SPÖ-Revier, jetzt von ÖVP regiert: In der Landeshauptstadt wird es wohl eine Stichwahl geben.

Beide Parteien könnten dringend wieder einen Erfolg brauchen, also setzen Rot und Grün all ihre Hoffnungen auf Salzburg: In der Stadt wird am 10. März – wie in 118 anderen Gemeinden des Bundeslandes – die Kommunalvertretung gewählt. Und auch der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin wird direkt ernannt.

Diese Wahl dürfte besonders spannend werden: Die SPÖ will sich ihr Territorium zurückholen. Schmerzlich ist noch jener Wahlabend im Dezember 2017 in Erinnerung, als der Bürgermeisterposten nach vorgezogener Wahl an die ÖVP gegangen ist. Bernhard Auinger trat für die SPÖ an, da Langzeitstadtchef Heinz Schaden wegen des Finanzskandals zurückgetreten war. Harald Preuner von der ÖVP landete mit 294 Stimmen Vorsprung auf Platz eins – Auinger ist seitdem sein Stellvertreter.

Pro Tag will der SPÖ-Politiker nun im Wahlkampf „eine Stimme aufholen“. Auingers Ziel ist es, zumindest in die Bürgermeisterstichwahl zu kommen – andernfalls werde er Konsequenzen ziehen: „Wenn nicht, dann war es das auch für mich, das ist klar. Dann müsste ich zur Kenntnis nehmen, dass meine Arbeit der vergangenen 14 Monate nicht honoriert wird.“ Man müsse jedenfalls eine Mitte-rechts-Mehrheit in der Stadt verhindern.

Das ist auch die Taktik der Grünen. Sie haben ihr Team fast komplett runderneuert und holten sich zuletzt Inspiration aus dem Ausland: Bürgermeisterkandidatin Martina Berthold reiste mit Grünen-Chef Werner Kogler bei der vergangenen Bayern-Wahl nach München, um sich Tipps von den erfolgreichen grünen Kollegen zu holen. Sie setzten im Wahlkampf auf Optimismus. Und auch die Salzburger Grünen geben sich hoffnungsvoll: Am 10. März wollen sie „das beste Ergebnis aller Zeiten“ erreichen. Prozentmäßig heißt das für Berthold, die knapp 16 Prozent von der Landtagswahl 2018 in der Landeshauptstadt zu toppen.


Wechsel zu ÖVP. Aber da wäre noch Preuner, der den Bürgermeistersessel im Schloss Mirabell gern etwas länger behalten möchte. Sein Ziel ist es, die Macht der ÖVP weiter auszubauen. Und er macht es bisher durchaus geschickt: Im September 2018 ist etwa überraschend Neos-Stadträtin Barbara Unterkofler zur Volkspartei gewechselt, sie kandidiert nun auf Platz zwei.

Acht Kandidaten gibt es für das Bürgermeisteramt. Wahrscheinlich bleibt es also länger spannend: bis zur Stichwahl am 24. März. APA/red.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.02.2019)

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