Ski-WM eröffnet - aber Anreise nach Aare als Odyssee

SWE, FIS Weltmeisterschaften Ski Alpin, Are 2019
SWE, FIS Weltmeisterschaften Ski Alpin, Are 2019APA/EXPA/ Johann Groder
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Die Ski-Weltmeisterschaften sind eröffnet. Kritik gibt es am Krisenmanagement der schwedischen Gastgeber. Nicht einmal Notbetten habe man am Flughafen erhalten, sagen etwa die Deutschen.

Die 45. Alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Aare sind mit einer kurzen Zeremonie eröffnet worden. Die Eröffnungsfeier stand unter dem Titel "Inspire the World to Ski". Um 18.59 Uhr erklärte der Präsident des Internationalen Skiverbands FIS, Gian Franco Kasper, die Titelkämpfe als eröffnet.

Kurz zuvor hatte eine Delegation um Hugo Wetzel, dem OK-Präsidenten der WM 2017 in St. Moritz, die WM-Fahne des FIS zunächst an Kasper übergeben. Der langjährige FIS-Präsident reichte die Fahne danach weiter an Niklas Carlsson, den OK-Chef der Weltmeisterschaften 2019 in Aare.

Ebenfalls auf der Bühne im Ortszentrum des schwedischen Skiorts standen die zurückgetretene Lokalmatadorin Anja Pärson, die 2007 in Aare dreimal WM-Gold geholt hatte, sowie weitere Ski-Größen wie Aksel Lund Svindal und Lindsey Vonn. Die Wettkämpfe in Aare finden bis zum 17. Februar statt. Rund 600 Athleten aus 76 Nationen kämpfen in elf Entscheidungen um die Medaillen.

Absage von erstem Herren-Abfahrtstraining

Indes gestaltete sich die Anreise für die Athleten als schwierig. Auch das erste, für Dienstag angesetzte Abfahrtstraining der Herren bei der Ski-WM in Aare ist abgesagt deshalb worden. Das gab der FIS am Montagabend bekannt. Stattdessen könnte es alternativ freies Skifahren am Dienstag geben - dieser Plan könne sich aber noch ändern. Wegen der vielfach chaotischen Anreise erreichten viele Athleten und Betreuer den WM-Ort in Schweden erst mit Verspätung, wichtiges Gepäck mit Material sei zudem noch unterwegs oder werde vermisst.

Die vielen Flugausfälle waren den Schneemengen geschuldet, viele Maschinen konnten nicht abheben, weil sie in Stockholm nicht landen konnten. Auch die Emotionen gingen bei den Beteiligen hoch - vor allem wegen ihrer Meinung nach nicht vorhandenem Krisenmanagement auf den Flughäfen. Auch fehlten in Stockholm etwa Taxis, um in die spontan organisierten Hotels zu kommen.

"Die Fluggesellschaft SAS hätte jemanden da haben müssen, keiner war da. Wir wussten nicht, was tun", sagte etwa FIS-Chef-Renndirektor Markus Waldner, der mit der Gruppe um Kitzbühel-Sieger Josef Ferstl unterwegs war. "Ich bin schon lange dabei, aber so was habe ich überhaupt noch nicht erlebt", meinte der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier. "Dass man uns am Flughafen liegen lässt und nicht mal Notbetten hat, das habe ich etwas daneben gefunden."

Österreichs Speed-Pilot Hannes Reichelt befand: "Das ist ein Vollschaß im Endeffekt. So etwas darf nicht passieren." Wenn man zu einer WM fliege, dann müssten Flugunternehmen dafür sorgen, dass man die Leute zur Destination bringe. "Allein die Negativ-Publicity für die Airlines ist ein Wahnsinn." Im Reichelts Fall saß sein Schwiegervater am Sonntag "den ganzen Tag am Münchener Flughafen" fest. "Der ist heute erst am Nachmittag weggeflogen. Ich hoffe, dass der heute Nacht heroben ist."

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(APA)

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