Immer weniger Jugendliche machen Zivildienst

Zivildienst in Oesterreich
Zivildienst in OesterreichAPA
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Weniger Interessierte, weniger Zugewiesene: Die Institution Zivildienst hat weniger Zulauf.

Auch im vergangenen Jahr gab es einen Rückgang beim Zivildienst - sowohl was die den Trägern zugewiesenen jungen Männer als auch die Interessenten betrifft. Zudem konnte der Bedarf der Organisationen nicht mehr im bisherigen Ausmaß gedeckt werden.

Freilich befindet man sich noch immer auf einem sehr hohen Niveau, wie Zahlen des Innenministeriums zeigen. Mit 14.591 Zivildienern wurde historisch der dritthöchste Wert erzielt. Es sind allerdings rund 300 weniger als 2017 und sogar gut 600 weniger als 2016.

So viele Trägerorganisationen wie nie zuvor

Das Interesse der Trägerorganisationen an Zivildienern erreicht ganz im Gegenteil neue Höchstwerte. Laut Staatssekretärin Karoline Edtstadler (ÖVP) gibt es mittlerweile einen Rekordwert von mehr als 1700 Trägern, die gesamt einen Bedarf von 16.301 Personen meldeten. Erfüllt wurden die Wünsche zu 89,5 Prozent. Auch das ist ein deutlicher Rückgang nach 93,6 Prozent im Jahr 2016 und 92,7 Prozent 2017.

Wien lag mit 3293 zum Zivildienst zugewiesenen jungen Männern an der Spitze der Statistik, gefolgt von Oberösterreich mit 2751 und Niederösterreich mit 2434. Der größte Teil der Zivildiener ist im Rettungswesen eingesetzt (40 Prozent), gefolgt von der Sozial- und Behindertenhilfe (30 Prozent) und der Altenbetreuung (zehn Prozent). Größte Träger sind Rotes Kreuz und Samariterbund.

Geburtenschwache Jahrgänge

Die Zahl der 2018 festgestellten Zivildienstpflichtigen war im Vergleich zum Jahr davor mit 13.397 etwas rückläufig. Der Trend wundert wenig: Denn gab es im Jahr 2010 noch rund 39.600 taugliche Wehrpflichtige, waren es im Jahr 2018 nur mehr rund 30.780, also um rund 25 Prozent Wehrpflichtige weniger. Langsam schlagen sich die geburtenschwachen Jahrgänge also durch.

Edtstadler hofft, dass eine von ihr initiierte Gesetzesänderung aus dem Vorjahr den Zivildienst weiter so gestalten lässt, "dass jene Organisationen Zivildiener erhalten, die diese am dringendsten benötigen". Enthalten in der Novelle war etwa eine leichtere Aberkennung als Trägerorganisation, wenn die Einrichtung über längere Zeit keine Zivildiener anfordert. Zudem beschlossen wurde ein Staatsbürgerschaftsmodul für die Zivildiener, aber auch eine Fortbildung für Vorgesetzte.

(APA)

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