Beide Staaten machen widersprüchliche Angaben zu den Luftgefechten im Raum Kaschmir. Diese Kämpfe sind allerdings eine beispiellose Eskalation im Verhältnis der beiden asiatischen Nuklearwaffenstaaten. Pakistans Premier war am Mittwoch daher schnell um Entspannung bemüht.
Neu-Delhi/Islamabad. Jene Serie von Luftkämpfen und Luftangriffen, die sich in den vergangenen zwei Tagen zwischen Indien und Pakistan im Raum der umstrittenen Region Kaschmir zugetragen hat, stellt eine enorme Eskalation dar: Dass indische Jagdbomber Dienstagfrüh in Pakistans Luftraum flogen und Ziele im Kernstaatsgebiet sowie in Pakistans Teil von Kaschmir angriffen, war nämlich das erste Mal seit dem Krieg 1971. Und es war das erste Mal, dass Atommächte gegeneinander Luftangriffe flogen.
„Der Angriff (auf Islamistencamps, Anm.) bei Balakot in Pakistan ist beispiellos, weil Indien so etwas bisher als extreme Eskalation gesehen hat", heißt es in einem Papier der Internationalen Militärplattform IHS Jane's Defence unter Bezug auf indische Offiziere. So etwas sei seit den 1980ern zwar erwogen worden (etwa zur Zerstörung von Atomwaffen in Pakistan), aber doch wieder verworfen, da man Gegenschläge und Kontrollverlust über die Lage befürchtete.