Kaschmir: Sieben Tote bei Schüssen an Grenze von Indien und Pakistan

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TOPSHOT-PAKISTAN-INDIA-UNREST-KASHMIRAPA/AFP/SAJJAD QAYYUM
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Bei Feuergefechten im Grenzgebiet in Indien und Pakistan sind mindestens sieben Menschen getötet worden, darunter mehrere Kinder. In einem indischen Gefängnis erschlugen Mithäftlinge einen Pakistaner.

Inmitten der neuen Spannungen zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan sind bei Feuergefechten im Grenzgebiet von Kaschmir nach einer neuen Bilanz mindestens sieben Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden. Zunächst war von vier Toten und elf Verletzten berichtet worden.

Im indischen Teil der Konfliktregion seien eine 24 Jahre alte Frau und ihre beiden Kinder durch Artilleriebeschuss ums Leben gekommen, teilte ein Sprecher der indischen Polizei am Samstag mit. Der Vater sei schwer verletzt worden. Durch pakistanischen Beschuss habe es zudem sieben weitere Verletzte gegeben, hieß es in Medienberichten.

Im pakistanischen Teil Kaschmirs seien ein Bub und ein weiterer Zivilist sowie zwei Soldaten getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden, teilten pakistanische Sicherheitskräfte mit. Die Armeen der verfeindeten Nachbarn hatten seit Freitag immer wieder an verschiedenen Stellen über die De-facto-Grenze zwischen den von beiden Ländern jeweils kontrollierten Teilen Kaschmirs geschossen.

Mithäftlinge erschlugen Pakistaner in Indien

Die indischen Behörden übergaben zudem die Leiche eines Pakistaners, der nach pakistanischen Angaben am 20. Februar in einem indischen Gefängnis von Mithäftlingen erschlagen worden war. "Indien hat den pakistanischen Häftling nicht ausreichend geschützt, warf der pakistanische Außenminister Mehmood Qureshi dem Nachbarland vor.

Die Spannungen zwischen den beiden atomar bewaffneten Ländern hatten sich zugespitzt, nachdem am 14. Februar 40 indische Sicherheitskräfte bei einem Bombenanschlag im indischen Teil von Kaschmir getötet worden waren. Die islamistische Terrorgruppe Jaish-e-Mohammed hatte die Tat für sich reklamiert. Indien wirft Pakistan vor, nicht ausreichend gegen die Terroristen auf ihrem Territorium vorzugehen.

Vergangenen Dienstag flog die indische Luftwaffe dann zum ersten Mal seit 1971 einen Angriff auf pakistanisches Gebiet. Pakistan schoss nach eigenen Angaben am Mittwoch zwei indische Kampfflugzeuge ab. Ein indischer Pilot, der gefangen genommenen worden war, wurde am Freitag den indischen Behörden übergeben. Beide Länder führten bereits zwei Kriege um das Himalaya-Tal.

(APA)

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