ÖTV-Präsident Klausner erklärt plötzlichen Rücktritt

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Werner Klausner, der erst vor einem Jahr das Präsidentenamt des Österreichischen Tennisverbands (ÖTV) angetreten hatte, sagt der "Presse": "Es gibt eine Gruppe, die die Zukunft des ÖTV gefährdet."

Mittwoch, 14.29 Uhr: Werner Klausner ruft an. Das Gespräch, so hieß es vonseiten eines Verbandsmitarbeiters eine Stunde zuvor, sei ihm ein großes Anliegen. Klausner beginnt zu sprechen. "Es gibt seit ein paar Wochen und Monaten eine kleine, im Hintergrund tätige Gruppe, die Pläne schmiedet, mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann. Aus meiner Sicht ist das ein Weg, der die Zukunft des ÖTV gefährden könnte. Diesen Weg werde ich nicht mitgehen, deshalb erkläre ich mit dem heutigen Tag meinen Rücktritt als Präsident."

Laut Klausner wird "diese Gruppe" vom Wiener Verbandspräsidenten Christian Barkmann vorangetrieben. Klausner führt weiter aus: "Sie wollen die Südstadt als Bundesleistungszentrum zerschlagen, das würde das Ende der Zusammenarbeit des Verbands mit Günter Bresnik und seinem Team bedeuten." Außerdem werden auf diesem Weg "Fördermittel aufs Spiel gesetzt". Barkmann und seine Mitstreiter würden "den ÖTV großflächig angreifen, sie wollen den Verband in die Vergangenheit schießen."

Statt der Zentralisierung in der Südstadt wolle man die Individualförderung in ganz Österreich vorantreiben und diese Idee bei der Generalversammlung von 22. bis 24. März in Salzburg durchsetzen, "sie wollen mehr Macht bekommen", sagt Klausner. ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda zeigte sich "überrascht" vom Rücktritt Klausners, er wolle die Generalversammlung kommende Woche abwarten.

WTV-Präsident wehrt sich: "Eine Mär"

"Presse"-Informationen zufolge habe sich, ausgehend von den Landesverbänden Wien (Präsident Barkmann), Salzburg (Vizepräsident Gerald Mild) und Oberösterreich (Präsident Hans Sommer), eine Allianz gebildet, sie strebt bei der Generalversammlung eine Statutenänderung an und wünscht einen alternierenden ÖTV-Präsidenten aus den eigenen Landesverbandsreihen. Christian Barkmann erklärte Mittwochnachmittag gegenüber der "Presse", man wolle eine "kleine Systemänderung" vornehmen, mehr könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Noch Mittwochabend werde eine Aussendung folgen.

Barkmann hielt aber fest: "Es ist eine Mär, dass wir die Südstadt schließen wollen, wir wollen auch nicht die Zusammenarbeit mit Günter Bresnik beenden. Was wir wollen, ist ein bisschen mehr Individualförderung." Es ginge um "keinen Putsch" innerhalb des Verbands, außerdem seien sich laut Barkmann sieben der neun Landesverbände bezüglich der Änderungen einig.

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