Rot und populistisch? Oder links und erfolglos?

Jubel bei Mette Frederiksen und den dänischen Sozialdemokraten.
Jubel bei Mette Frederiksen und den dänischen Sozialdemokraten. (c) imago images / Ritzau Scanpix (Philip Davali)
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In Skandinavien gewinnt die Linke wieder Wahlen – mit einem Rechtsschwenk in Migrationsfragen. Sie liefert ein Erfolgskonzept für die Sozialdemokraten im Rest Europas, die sich vielfach in einer schweren Identitätskrise wiederfinden.

Rund 40 Jahre ist es her, dass eine sozialdemokratische Troika die politische Agenda geprägt hat – weniger die europäische als vielmehr die internationale mit ihrer Nahost-Politik, dem Nord-Süd-Dialog und dem Ausgleich gegenüber den „Ostblock“-Staaten. Dem Schweden Olof Palme, dem Österreicher Bruno Kreisky und dem Deutschen Willy Brandt war ihre politische Sozialisation in Skandinavien gemein: Kreisky war in der Nazi-Zeit nach Schweden emigriert, Brandt nach Norwegen, von wo sie die Ideologie der Arbeiterbewegung und des Wohlfahrtsstaats nach Ende des Zweiten Weltkriegs in ihre Heimat verpflanzten.

In Österreich steckt die Sozialdemokratie in einer Krise, in Deutschland in einer fast existenziellen. In Frankreich kämpft der Parti Socialiste ums Überleben, vielerorts ist es nicht gut um die Sozialdemokraten bestellt. Woher kommen neue Impulse wie vor 20 Jahren der kurzlebige Slogan vom „Dritten Weg“ in der Ära Bill Clintons, Tony Blairs und Gerhard Schröders? Wer bietet Orientierung angesichts größerer Konkurrenz und Globalisierung, wer ein Erfolgsmodell im Kampf gegen den Rechtspopulismus? Ein Streifzug durch Europa.

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