Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz im Gespräch über die Formel 1, Fußball, die Politik und das Unternehmen.
Dietrich Mateschitz freut sich. Der Red-Bull-Gründer ist wenige Tage nach dem Formel-1-Rennen in Spielberg mit seinem Motorsport-Engagement rundum zufrieden. „Die Formel 1 hat nach den langweiligen Darbietungen der Vergangenheit endlich wieder ein spannendes Rennen gebraucht.“ Dass darüber hinaus mit Max Verstappen ein Red-Bull-Pilot den Heim-Grand-Prix am Red Bull Ring gewonnen hat, war für ihn das Tüpfelchen auf dem i. Die Umwelt-Diskussionen rund um den Motorsport? „Man schüttet hier das Kind mit dem Bade aus. Ein Stau auf der Tangente verursacht mehr Schadstoffausstoß als viele Formel-1-Rennen zusammen. Man muss die Verhältnismäßigkeit im Auge behalten“, sagt Mateschitz. Wenigstens auf der Rennstrecke soll es noch knattern und stinken dürfen.
Ihm sei Klimaschutz auch wichtig. Es braucht weltumspannende Lösungen mit neuen Ideen und Technologien, vor allem in Asien, Indien, Afrika und Südamerika. Die weltweite Aufforstung könnte beispielsweise einen wesentlichen Beitrag leisten. „Das Aufstellen von subventionierten Windrändern allein, überhaupt weil sie die meiste Zeit stehen, wird nicht ausreichen.“ Auch die Subventionierung der Elektromobilität ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Batterietechnologie sei zwar weiterentwickelt aber noch nicht ausgereift, die Steckdosen-Frage ebenso nicht gelöst. Die Ziele in der E-Mobilität seien letztendlich politische Träumereien und – da sei sich die Autoindustrie einig – falsch und nicht erreichbar.
42 Milliardärsfamilien sind im aktuellen "Trend"-Ranking der hundert reichsten Österreicher vertreten - so viele, wie nie zuvor. Viele haben ihr Vermögen geerbt, manche von Grund auf selbst aufgebaut. DiePresse.com stellt sie vor. Die Zahlen sind Schätzungen des Wirtschaftsmagazins Trend. Dieses hat verschiedene Anlagen berücksichtigt (Immobilien, Aktienbesitz) und Recherchen bei Vermögensverwaltern und Privatbanken durchgeführt. Imago
Wie viel? 1,02 Milliarden Euro Wie? Schon einmal von Tannpapier gehört? Die Firma des Industriellen Christian Trierenberg wurde groß mit Zigarettenpapier für den Weltmarkt. Der Verkauf an den Verpackungshersteller Mayr-Melnhof im Jahr 2018 machte die Gründerfamilie zu Milliardären. Die Presse (Clemens Fabry)
Wie viel? 1,02 Milliarden Euro Wie? Rudolf Fries ist einer der erfolgreichsten Investoren Österreichs. Sein Vermögen machte der 61-jährige durch geschickte Investments (etwa in die Immofinanz) und Verkäufe, etwa der Anteile am Edelstahlkonzern Böhler-Uddeholm an die Voest im Jahr 2007. Die Presse (Michaela Bruckberger)
Wie viel? 1,05 Milliarden Euro Wie? Hans Duisiks Schwiegersohn Maurizio Totta (im Bild), seine zweite Ehefrau Helga Dujsik und ihr Neffe Christian Höfer haben das Vermögen des SCS-Gründers geerbet. Die "Shopping City Süd" ist schon seit 2007 nicht mehr im Familienbesitz. Die Presse (Michaela Bruckberger)
Wie viel? 1,06 Milliarden Euro Wie? Wer viel in den Klatschspalten liest, sollte es bereits wissen. Dabei steht er, wie er selbst einmal in einem Interview sagte, "lieber im Grundbuch als im Rampenlicht". Klemens Hallmann, der mit dem Model Barbara Meier verheiratet ist, wuchs in Wien in einfachen Verhältnissen auf. Mit Immobilien wurde er reich, auch als Filmproduzent hat sich der 43-Jährige einen Namen gemacht. Reuters
Wie viel? 1,08 Milliarden Euro Wie? Friedrich Schmid (hier auf einem Archivbild aus dem Jahr 2002) ist Mitbegründer von Baumit, eine der bekanntesten Marken im Baustoffhandel. Die Geschäfte des Firmenimperiums, das mittlerweile rund 100 Unternehmen (von Wopfinger über Austrotherm bis Kettner) umfasst, hat er im Jahr 2009 seinem Sohn Robert übergeben. Die Presse (Clemens Fabry)
Wie viel? 1,08 Milliarden Euro Wie? Sein Großvater, der Industrielle Herbert Turnauer, brachte es mit einer Lackfabrik zu Reichtum und gründete 1969 schließlich die Constantia Industrieholding, die nun bereits in der dritten Generation von der Familie geleitet wird - nämlich von Stanislaus Turnauer. Dieser ist in der Öffentlichkeit selten zu sehen, weshalb dieses Foto auch aus dem Jahr 2005 stammt. TANZER Richard / WB
Wie viel? 1,1 Milliarden Euro Wie? Hilde Umdasch übernahm nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1990 einen erfolgreichen Konzern - und machte ihn noch erfolgreicher. Heute ist sie Aufsichtsratschefin. Außerdem hat die 76-Jährige im Jahr 1972 die Gartenkette Bellaflora gegründet und engagiert sich im sozialen Bereich. Im Bild: Bei der Eröffnung des des Hilde Umdasch Haus in Amstetten (Malteser Kinderhilfe) Roland Schuller - Eye-Open.at
Wie viel? 1,24 Milliarden Euro Wie? Eine Karriere in der Holzindustrie war bei Gerald Schweighofer vorprogrammiert: Schon seit Jahrhunderten ist seine Familie, die aus dem Waldviertel stammt, in der Branche tätig. Doch Schweighofer machte das Unternehmen groß und expandierte in den Osten. Nicht umsonst nennt man Schweighofer auch den "Holz-Papst".
Wie viel? 1,25 Milliarden Euro Wie? Nach mehr als hundert Jahren ist nur der Name geblieben. Denn Familienstreitigkeiten haben im Jahr 2004 zum Verkauf der Wäschekette Palmers geführt, die 1914 gegründet wurde. 2018 verkaufte er schließlich auch den Anteil am Wäschehersteller Wolford. Geblieben ist ein Milliardenvermögen. Die Presse (Clemens Fabry)
Wie viel? 1,25 Milliarden Euro Wie? Der Oberösterreicher Stefan Pierer hat aus dem insolventen Unternehmen KTM seine Erfolgsgeschichte gemacht. Zuvor sanierte er Unternehmen, um sie mit Gewinn weiterzuverkaufen: den Skischuhhersteller Koflach etwa und das Baustoffunternehmen Eternit. Interview mit Pierer: >>> "Ich will nicht die Welt verändern" Die Presse (Clemens Fabry)
Wie viel? 1,3 Milliarden Euro Wie? In einer Garagenfirma tüftelte Gaston Glock in Deutsch-Wagram Anfang der 1980er Jahre an seiner ersten Waffe: Die Glock 17 verkaufte er gleich 20.000 Mal an das österreichische Bundesheer - und das sollte erst der Anfang sein. Heute sind die Glock-Pistolen weltbekannt und Gaston Glock zählt zum erlauchten Kreis der österreichischen Milliardäre. APA
Wie viel? 1,45 Milliarden Euro Wie? Michael Tojner dürfte derzeit wohl den meisten Nachrichtenkonsumenten ein Begriff sein. Der umtriebige Investor macht regelmäßig mit umstrittenen Projekten wie Heumarkt, der B&C-Privatstiftung sowie Sozialen Wohnungen im Burgenland Schlagzeilen. Sein Industrie-Imperium hingegen findet selten Erwähnung. Dabei ist es mit Firmen wie Montana und Varta durchaus ansehnlich. Interview: >>> „Ich kann die Sozialwohnungen zurückgeben“ Die Presse (Clemens Fabry)
Wie viel? 1,45 Milliarden Euro Wie? Die Immobilienunternehmerin ist die Tochter von "Garagenkönig" Johann Breiteneder und kam unter anderem in die Schlagzeilen, als ihre Familie 2003 den Wiener Shoppingtempel Donauzentrum verkaufte. Mehr: Garagenimperium: Auf Beton und Diskretion gebaut APA
Wie viel? 1,5 Milliarden Euro Wie? Frank Stronach ist ein Paradebeispiel für den "amerikanischen Traum", auch wenn es ihn in jungen Jahren nach Kanada zog. Zunächst völlig mittellos baute er dort mit Magna einen riesigen Autozulieferer auf. Auch in Österreich war er immer wieder aktiv - sogar als Kurzzeit-Parlamentarier. APA/ROBERT JAEGER
Wie viel? 1,52 Milliarden Euro Wie? Thomas Prinzhorn ist wohl einer der reichsten Politiker Österreichs. Der ehemalige Harvard-Student machte sich nicht nur als Papierindustrieller einen Namen, sondern auch als FPÖ- und BZÖ-Politiker. Die Presse (Clemens Fabry)
Wie viel? 1,52 Milliarden Euro Wie? "My Home is my Egger" - spätestens seit die Tiroler Brauerei 2008 das offizielle Bier des echten Wieners Mundl braute, war Egger in aller Munde. Neben der Brauerei und dem Spanplatten-Werk - dem Herzstück der Egger-Gruppe - gehört Michael und Fritz Egger auch das Getränkeunternehmen Radlberger.
Wie viel? 1,56 Milliarden Euro Wie? Der geniale Erfinder Paul Schwarzkopf - er galt als Pionier der Pulvermetallurgie - musste als Jude vor den Nazis flüchten, das Unternehmen wurde "arisiert". Heute ist die Tiroler Plansee-Gruppe mit Firmensitz in Breitenwang wieder in Familienbesitz und wurde bis 2017 in dritter Generation von Michael Schwarzkopf geleitet. Dieser hat sich mittlerweile in den Aufsichtsrat zurückgezogen. >>>mehr zur Plansee-Gruppe FOLTIN Jindrich / WirtschaftsBlatt
Wie viel? 1,78 Milliarden Euro Wie? Reinold Geiger ist ein echter Selfmade-Milliardär. Der große Coup gelang dem studierten Maschinenbauer aus Vorarlberg mit dem Kosmetikunternehmen L'Occitane, das er zum internationalen Konzern ausbaute. Reuters
Wie viel? 1,8 Milliarden Euro Wie? In Vorarlberg sind einige der erfolgreichsten Familienunternehmen Österreichs zu finden, so auch Julius Blum. 1952 gründete er seine GmbH, die heute auf Möbelbeschläge spezialisiert ist. Die Familie (im Bild: Herbert Blum und Gerhard E. Blum) bestimmt noch immer die Geschicke der Firma. Blum
Wie viel? 1,81 Milliarden Euro Wie? Nach dem Zweiten Weltkrieg legte Wilfried Heinzel den Grundstein für die Papier- und Zellstoffgruppe, die Alfred Heinzel bis 2016 leitete. Seitdem kann er sich noch mehr seinem größten Hobby, der Jagd, widmen. Die Heinzel Group zählt heute zu den wichtigsten Herstellern von Marktzellstoff und Verpackungspapieren in Mittel- und Osteuropa. Aber auch Immobilien und Landwirtschaft gehören zum Familienvermögen. Die Presse (Clemens Fabry)
Wie viel? 1,81 Milliarden Euro Wie? Vier Jahrzehnte lang war Hans Peter Haselsteiner an der Spitze der Strabag AG. Die Firma seines Schwiegervaters baute er zu einem Bauimperium aus. Und er mischte nicht nur Beton - sondern auch immer wieder in der Politik mit (Stichwort: Neos). Im Jahr 2013 zog er sich aus der Strabag-Geschäftsführung zurück. APA
Wie viel? 1,82 Milliarden Euro Wie? Die oberösterreichische Greiner-Gruppe, die sich auf Kunststoffe spezialisiert hat, befindet sich schon seit fünf Generationen in Familienbesitz. APA
Wie viel? 1,9 Milliarden Euro Wie? Die Pappas-Brüder Georg und Dimitri legten in den 1960er und 70er Jahren als Mercedes-Autohändler und mit der Baufirma Alpine - die 2006 an die spanische FCC-Gruppe verkauft wurde und später in die Pleite schlitterte - einen kometenhaften Aufstieg hin. Heute leiten Georg Pappas Kinder Alexander (im Bild mit seiner Frau) und Catharina das Familienimperium. Imago
Wie viel? 1,96 Milliarden Euro Wie? Das in vierter Generation geführte Familienunternehmen Engel aus Schwertberg produziert Spritzgießmaschinen und ist hier Weltmarktführer. Firmenchef war bis vor wenigen Jahren Peter Neumann (links), nun leitet Stefan Engleder – der Urenkel von Firmengründer Ludwig Engel - die Firma. Engel
Wie viel? 1,97 Milliarden Euro Wie? Eine kleine Mostpresserei aus Vorarlberg entwickelte sich zu einem Saft-Imperium. Geführt wird Rauch immer noch von der Gründerfamilie, der das Unternehmen wohl schon viele "Happy Days" und auf jeden Fall ein großes Vermögen beschert hat. Imago
Wie viel? 1,97 Milliarden Euro Wie? Der Sohn einen steirischen Schlossers legte eine beeindruckende Karriere hin. Schon seit 1994 leitet Leitner den Anlagenbauer Andritz und besitzt rund 31,5 Prozent der Anteile des florierenden Unternehmens. Apa
Wie viel? 2 Milliarden Euro Wie? Als Student lernte der gebürtige Linzer die Reederstochter Anna Pui Hing Pao kennen, die er später heiratete. In Hongkong stieg Sohmen (zu sehen auf einem Archivbild) dann in das Unternehmen seines Schwiegervaters ein, das er später durch Zukäufe zum Schifffahrtsimperium Bergesen Worldwide Group ausbaute. APA
Wie viel? 2,47 Milliarden Euro Wie? Der 1993 verstorbene Unternehmer Karl Kahane (Jungbunzlauer AG, Bank Gutmann) machte sich vor allem als wirtschaftspolitischer Berater von Bruno Kreisky einen Namen. Über seinen Sohn Emil Alexander ist weniger bekannt. Er gilt als öffentlichkeitsscheu. Die Presse (Michaela Seidler)
Wie viel? 2,65 Milliarden Euro Wie? Georg Stumpf sen. hatte es als Baumeister weit gebracht: Er baute das ORF-Zentrum am Küniglberg. Der Junior steht dem um nichts nach, errichtete er doch den 202 Meter hohen Millennium Tower am Wiener Handelskai, der bis zur Eröffnung des DC Tower das höchste Gebäude Österreichs war. Nach dem Verkauf des Millenium Towers im Jahr 2003 betätigte sich Stumpf vor allem als Investor. Die Presse (Michaela Bruckberger)
Wie viel? 2,96 Milliarden Euro Wie? Franz Mayr-Melnhof ist Haupterbe des Familienimperiums, das über Generationen aufgebaut wurde. Ihm gehören Österreichs größter Forstbetrieb mit 32.400 Hektar Gesamtfläche sowie das größte Sägewerk im Land. Außerdem hat er den Vorsitz im Familiensyndikat von MM Karton.
Wie viel? 2,8 Milliarden Euro Wie? Im Alter von 19 Jahren lernte die Wiener Sekretärin Heidi Jelinek in einer Hotelbar in Kärnten den 32 Jahre älteren Unternehmer Helmut Horten kennen. Nach seinem Tod erbte sie alles. Heute besitzt die Mäzenin unter anderem eine der größten Privatyachten der Welt - die Carinthia VII. Auch für ihre beeindruckende Kunstsammlung ist Horten bekannt. Jetzt kommt sogar ein Museum. Mehr:>>> Wow, Heidi Hortens neues Museum in Wien Imago
Wie viel? 2,9 Milliarden Euro Wie? Die Papierfabrik Frantschach machte die Kaufmanns zu einer der reichsten Familien Österreichs. Der heute wohl bekannteste Erbe - Andreas Kaufmann (im Bild) - schlug zunächst einen ungewöhnlichen Weg ein und wurde Lehrer an einer Waldorf-Schule. 2004 steckte er viel Geld in den Kamarahersteller Leica - die Sanierung glückte. Mehr: >>> Porträt von Andreas Kaufmann Reuters
Wie viel? 3,26 Milliarden Euro Wie? Der Finanzinvestor eröffnet die Top 10. Er gilt als einer der begnadetsten Netzwerker Österreichs - seine Kontakte reichen weit über die Grenzen Europas hinaus. Grundstock für Schlaffs Vermögen bildete die elterliche Großhandelsfirma Robert Placzek, heute ein weit verzweigter Konzern. APA
Wie viel? 3,3 Milliarden Euro Wie? Fast jeder hatte wohl schon einmal ein Produkt der Vorarlberger Alpla-Gruppe in den Händen - wenn auch unbewusst. Gegründet wurde der Plastikverpackungshersteller, der Unternehmen weltweit beliefert, 1955 von den Brüdern Helmut und Alwin Lehner. Dessen Sohn Günter leitet heute die Geschäfte.
Wie viel? 4,1 Milliarden Euro Wie? Für den Tiroler René Benko geht es immer weiter bergauf: Vor wenigen Jahren war er noch gar kein Milliardär, jetzt zählt er schon zu den zehn reichsten Österreichern. In den 1990ern machte er in Innsbruck durch den Ausbau von Dachböden zu Luxuswohnungen von sich reden. Der Rest ist Geschichte. Zuletzt machte er etwa mit der Übernahme der Kika-Leiner-Gruppe und Anteilen an der "Kronen Zeitung" Schlagzeilen. >>> "Presse"-Interview mit René Benko Die Presse (Clemens Fabry)
Wie viel? 4,3 Milliarden Euro Wie? Deutscher Unternehmer heiratet 30 Jahre jüngere Frau aus Österreich und lässt sich in Kärnten nieder? Die Geschichte hatten wir doch schon einmal: Ähnlich wie Heidi Horten ist es auch Ingrid Flick ergangen. Nach dem Tod des Industriellen Friedrich Karl Flick im Jahr 2006 ging das Vermögen an die Witwe und Flicks vier Kinder. Zwei Töchter - Zwillinge - stammen aus der Ehe mit Ingrid Flick. Imago
Wie viel? 4,5 Milliarden Euro Wie? Der Weltmarktführer für geschliffenes Kristallglas, gegründet im Jahr 1895, wird noch immer von der Familie des Firmengründers Daniel Swarovski geführt - mittlerweile in fünfter Generation. Reibungslos verläuft das nicht immer.(im Bild: Fiona Pacifico Griffini) APA
Wie viel? 5,5 Milliarden Euro Wie? Als Barpianist im Schlosshotel Velden verdiente Karl Wlaschek sein erstes Geld, mit der Supermarktkette Billa, die er an den deutschen Rewe-Konzern verkaufte, wurde er reich. Im Jahr 2015 ist Wlaschek im Alter von 97 Jahren gestorben, sein Vermögen floss in eine Stiftung. Die Begünstigten: Wlascheks (fünfte) Ehefrau Friederike Wlaschek (im Bild) und die Kinder Karl-Philipp und Marie-Luise. Imago
Wie viel? 6,76 Milliarden Euro Wie? Würde Novomatic heute gegründet, würde man wohl von einem Start-up sprechen: Der Wiener Johann Graf - aufgewachsen in einfachen Verhältnissen - gründete 1980 den Automatenbauer mit nur 50.000 Schilling Startkapital. Mittlerweile ist Novomatic ein riesiger Glücksspielkonzern und Graf einer der reichsten Österreicher.
Wie viel? 7 Milliarden Euro Wie? Aufgewachsen in Wien, heiratete sie den deutschen Unternehmer Georg Schaeffler. Nach seinem Tod erbten sie und ihr Sohn Georg (im Bild) den Schaeffler-Konzern, einen Zulieferer der Automobil- und Maschinenbauindustrie. Auch in Deutschland schafft es die Familie Schaeffler regelmäßig in die Liste der Reichsten. Reuters
Wie viel? 15,6 Milliarden Euro Wie? Vorstellen muss man den Unternehmer in Österreich wohl keinem mehr. Den Energy-Drink Red Bull hat Mateschitz zwar nicht erfunden, aber genial vermarktet. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich Mateschitz' Vermögen verdoppelt. >>> Mehr: Das Leben von Didi Mateschitz Reuters
Wie viel? 37 Milliarden Euro Wie? So wie die Namen Porsche und Piëch sind auch die beiden Konzerne - VW und Porsche - untrennbar miteinander verbunden. Insgesamt umfasst der Porsche- und Piech-Clan um die 100 Personen, viele leben in Österreich, weshalb die Familie im "Trend"-Ranking Jahr für Jahr verlässlich auf Platz eins landet. Reuters
Diese 42 österreichischen Familien besitzen ein Milliardenvermögen
Auch mit seinem Engagement im Fußball ist Mateschitz derzeit zufrieden. Mit Leipzig möchte er schon deswegen in spätestens drei Jahren deutscher Meister werden, weil er mit Bayern-Boss Uli Hoeneß eine Wette laufen hat. Einsatz: Ein Bier. Für Salzburgs erstes Engagement in der Gruppenphase der Champions League gibt er sich bescheidener. „Wenn wir Platz drei erreichen und damit in der Europa League weiterspielen, wäre es perfekt.“ Mit dem Problem, dass die halbe Mannschaft nach guten Angeboten zu anderen Vereinen gewechselt hat und damit alles wieder von vorn beginnen muss, muss man leben. Bei Fußballspielern sei es so wie bei Schauspielern. „Wenn Hollywood ruft, gehen sie dorthin.“ Das sei keinem vorzuwerfen. Sowohl die Einkommen als auch die Medienpräsenz in anderen internationalen Ligen seien um ein Vielfaches höher als in Österreich. Die neue Mannschaft werde im Herbst nicht alles gewinnen können. Das sei ein Team von sehr jungen aber hochmotivierten und talentierten Spielern. „Doch am Ende ist das Ziel, in der Meisterschaft wieder ganz vorne zu stehen.“ Der neue Trainer sei sehr gut. „Wir kennen ihn aus New York und aus Leipzig. Er kennt die Spielphilosophie.“ Fußball sei eine späte Liebe, „halb zog sie ihn, halb sank er hin“. „Ich habe mein erstes Fußballspiel bei einem Betriebsausflug in Rio gesehen.“ Da hat es noch nicht gefunkt zwischen dem Red-Bull-Chef und dem Rasensport. Es hat ein paar Anläufe gebraucht. Erst Jahre später, als Austria Salzburg zur Übernahme anstand, kam die Leidenschaft dazu, so Mateschitz.
Zur aktuellen politischen Debatte über Parteispenden sagt Mateschitz: „Wir haben nie für eine Partei gespendet, das passt nicht zu uns, und wir werden das auch niemals tun. „Wir engagieren uns nicht parteipolitisch.“ Für sinnvolle und nachhaltige Projekte, die der Gesellschaft zuträglich sind, könne jedoch eine gemeinsame Initiative zwischen Politik, Industrie und Wirtschaft durchaus sinnvoll sein. Eine Frage der Verantwortung.
Die derzeitige Situation nach der Abwahl der Bundesregierung halte er für verlorene Zeit und unkonstruktiv. Menschen zeigten sich von ihrer schlechten Seite, parteipolitische Interessen nehmen überhand. Er habe auch nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos nicht mit der Auflösung der Regierung gerechnet. Zum Video selbst stelle er sich die Frage, was daran armseliger sei: der Inhalt oder das Zustandekommen.
Von einer neuen Bundesregierung erwarte er sich Reformgeist, Produktivität, ein Ende der Verschuldung, die Förderung der Wertschöpfung und der Bildung, die richtige Verwendung der Steuermittel und politische Kultur.
Um die Zukunft der Marke Red Bull macht sich Dietrich Mateschitz keine Sorgen. „Es gibt die Firma jetzt seit 30 Jahren. Wir hatten immer ein hohes Wachstum.“ Das werde auch so bleiben. Wer zur Gründerzeit mit 16 Jahren begonnen habe, Red Bull zu trinken, sei jetzt 46. „Der bleibt uns treu“. Das beschere dem Konzern auch in den nächsten Jahren ein solides Wachstum. „Die Neuen kommen nach, die Alten bleiben“.
Mit dem thailändischen Partner herrsche bestes Einvernehmen.
„Wir treffen uns einmal im Jahr zur Gesellschaftersitzung. Dann legen wir die Zahlen auf den Tisch und gehen anschießend gemeinsam zum Mittagessen.“
Mateschitz, der erst kürzlich seinen 75. Geburtstag gefeiert hat, macht sich wenig Gedanken über das Alter. „Ich wachte auf, stellte fest, dass ich 75 bin und vergaß es gleich wieder.“
Er sei gerade dabei, seine Freizeit zu optimieren. Das Unternehmen sei mit einem kompetenten, engagierten Board of Directors bestens aufgestellt. Er sei bestenfalls der Leithammel.
Anmerkung der Redaktion
Dieses Interview entstand im losen Verbund mit den Bundesländerzeitungen und der "Presse". Es erscheint in dieser oder anderer Form in allen beteiligten Medien.
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