Von einem deprimierten Schulmädchen ist Greta Thunberg zur bekanntesten und erfolgreichsten Klimaschutz-Aktivistin der Welt aufgestiegen. Um die 16-Jährige herrscht ein enormer Trubel, doch die Kritik wächst.
Stockholm. Am 20. August 2018 saß Greta Thunberg erstmals vor dem schwedischen Parlament, dem Reichstag, in Stockholms Altstadt. Wer an der 15-Jährigen vorbeikam wunderte sich. Etwas drollig wirkte es, wie sie und ihr Vater Svante da standen und saßen und für die Umwelt demonstrierten. Kaum jemand hielt, um mit ihnen zu reden.
Dennoch: Selbstsicher wie Pippi Langstrumpf kam das knapp 1,50 Meter große Mädchen mit den Zöpfen fortan jeden Freitag zum Reichstag. „Schulstreik für das Klima“ stand auf ihrem Schild, auf Handzetteln klagte sie die Erwachsenen an: „Ihr scheißt auf meine Zukunft.“ Es sei klar, meinte sie, warum Erwachsene wenig für den Klimaschutz täten: Viele würden kaum über die nächsten 30, 40 Jahre hinausdenken, weil sie dann eh nicht mehr leben würden. Sie selbst und andere Kinder schon.
Jüngst sagte sie über den Beginn ihrer Klima-Karriere: „Da war ein hoffnungsloses Gefühl. Aber auch ein hoffnungsvolles, dass ich etwas mache.“ Und: „Meine Mitschüler wollten nicht mitkommen.“ Dafür kamen fremde Kinder. Heute hat sie der etwas ermatteten Umweltschutzbewegung neues Leben eingehaucht und sie auf eine weltweite Basis gestellt. „Schüler auf allen Kontinenten streiken für das Klima – bis auf die Antarktis“ meinte sie typisch trocken.