Im Durchschnitt führt jeder Österreicher einen Betrag von rund 90 € mit sich. Der designierte OeNB-Gouverneur hält Bargeld als Zahlungsmittel für „unverzichtbar“.
Der FPÖ-nahen Ex-Weltbankdirektor Robert Holzmann, der am 1. September sein Amt als neuer Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) antritt, äußert sich heute erstmals zu der aufkommenden aktuellen Bargeld-Debatte: „Bargeld hat als sicheres und weitgehend betrugssicheres Zahlungsmittel eine wesentliche Funktion in unserem Wirtschaftssystem. Vorstöße in Richtung Abschaffung dieses so wichtigen Zahlungsmittels machen hier keinen Sinn“, so Holzmann.
Er verweist in einer Aussendung auch auf das Entscheidungsmonopol des Eurosystems über die Ausgabe von Banknoten, das so im Rahmen der stabilitätsorientierten Geldpolitik auch die Bargeldversorgung sicherzustellen hat. „In Österreich sind über 80 Prozent aller Transaktionen Bargeld-Transaktionen, dies entspricht zwei Drittel des gesamten Zahlungsvolumens. Insbesondere bei der Begleichung von Kleinstbeträgen stellt Bargeld das mit Abstand kostengünstigste Zahlungsmittel dar und erfüllt auch eine wesentliche Funktion in Notfällen“, so Holzmann.
Der 45-Jährige ist seit Anfang Mai Finanzvorstand bei der teilstaatlichen Casinos Austria AG. Schon seine Bestellung war umstritten: Personalberater Egon Zehnder soll moniert haben, dass es Sidlo an Führungserfahrung fehle. Sidlo war bis dahin blauer Wiener Bezirksrat und Chef der Sigma Investment AG gewesen. Bestellt wurde er trotzdem. Von den Neos gibt es dazu bereits eine parlamentarische Anfrage, weil Sidlo auch enge Kontakte mit jenen Vereinsvorständen hatte, die Heinz-Christian Strache im Ibiza-Video im Zusammenhang mit Wahlkampffinanzierungen genannt hatte. Nun war es wegen der im März erfolgten Bestellung zum CA-Finanzvorstand zu einer Razzia bei Sidlo und weiteren Personen, darunter Ex-FPÖ-Chef Heinz Christian Strache, gekommen. (c) CHRISTOF WAGNER
Die Leiterin des Hayek-Instituts ist via FPÖ-Ticket in den Aufsichtsrat der ÖBB gelangt, dann wurde sie auch noch Vizepräsidentin der Oesterreichischen Nationalbank. Doch dann wurde bekannt, dass ihr Umfeld Großspender der rechten EU-Parteiallianz Acre ist. 2017 und 2018 sollen vier Personen mit Verbindungen zu Kolm sowie eine Firma, die ihrer Familie gehört, in Summe 150.000 Euro gespendet haben. Als dann noch einer dieser Spender erklärte, keinen Cent gespendet zu haben, brachte die SPÖ Anzeige gegen Kolm bei der Staatsanwaltschaft Wien ein. Die Presse/Fabry
Eduard Schock (hier im Bild mit Strache) sitzt seit Mitte Juli im Direktorium der Oesterreichischen Nationalbank. Das ist für viele ein Ärgernis: Der blaue Wiener Gemeinderat, für den Posten ohnehin umstritten, ist erst kürzlich bestellt worden. Und er wird den prestigebehafteten und hochdotierten Posten sechs Jahre lang bekleiden. Jahresgage: Rund 300.000 Euro. APA
Er gilt als Mastermind der FPÖ-Personalpolitik. Und Burschenschafter Arnold Schiefer gelangte auch gleich nach der Regierungsbildung Anfang 2018 in den Aufsichtsrat der ÖBB, wo er den Präsidentensessel übernahm. Mittlerweile ist er Finanzvorstand der Bundesbahnen. Aber: Schiefer gilt als überaus qualifiziert für den Job. Davor war er nämlich Manager bei den ÖBB, beim Baukonzern Alpine und bei der Hypo-Abbaubank Heta. APA/HANS PUNZ
Er hat einen druckfrischen Vertrag als Vorstand des staatlichen Straßenbaukonzerns Asfinag. Dies hat Hartwig Hufnagl den Umstand zu verdanken, dass die bisherigen zwei Asfinag-Vorstände mit Jahreswechsel gegangen sind. Mit Hufnagl im Vorstand sitzt der ÖVP-nahe Josef Fiala. Doch Hufnagl soll der Machtbewusstere sein. Mit einem Naheverhältnis zu FPÖ-Chef und Ex-Infrastrukturminister Norbert Hofer, aus dessen Kabinett er kam. Was ihm dieses Naheverhältnis eingedenk der mittlerweile aufgelösten Regierung noch bringt, ist halt die Frage. APA/HELMUT FOHRINGER
Auf der sicheren Seite ist auch der FPÖ-nahe Manager Achim Kaspar. Er sitzt seit Anfang des Jahres im Vorstand des teilstaatlichen Stromkonzerns Verbund. Sein Vertrag läuft für drei Jahre, mit einer Verlängerungsoption auf weitere zwei Jahre. Die Vorstände des Stromkonzerns gehören zu den bestbezahlten Managern im Staatsbereich. Kaspar, zuvor Chef von Cisco Österreich, wird den Verbund-Bereich Digitalisierung verantworten. Das Aufgabenfeld ist neu geschaffen worden. Cisco
Bei der Austro Control installierte Ex-Verkehrsminister Norbert Hofer seinen Fluglehrer, Axel Schwarz, als Geschäftsführer. Gemeinsam mit Valerie Hackl löste Schwarz Anfang 2019 die bisherigen Chefs, Heinz Sommerbauer und Thomas Hoffmann, ab. In den Aufsichtsrat eingezogen sind der Anwalt und Flugrechtsexperte Werner Walch, Kathrin Glock, die Frau des Waffenindustriellen Glock sowie die Anwältin Katharina Levina-Rabl, Ehefrau des Welser FPÖ-Bürgermeisters Andreas Rabl. (c) Austro Control Homepage
Wen die FPÖ in staatsnahe Betriebe hievte
Im Durchschnitt führe jeder Österreicher einen Betrag von rund 90 € mit sich. Hinzu komme eine demokratiepolitische Funktion: Bargeld könne auch von Personen verwendet werden, die keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang zu elektronischen Zahlungsmitteln haben.
Holzmann: „Es ist das einzige Zahlungsmittel, das - unabhängig von jedweden Voraussetzungen - von allen Menschen gleichermaßen verwendet werden kann. Im Sinne dieser demokratiepolitischen Komponente, aber auch als Ausdruck einer individuellen Entscheidungsfreiheit, bleibt Bargeld als wesentliches Zahlungsmittel daher selbstverständlich in absehbarer Zukunft erhalten."
OeNB-Präsident Ewald Nowotny fordert noch einmal ein flexibleres EZB-Inflationsziel, weil es einen langfristigen Trend zu niedrigeren Inflationsraten gebe. Ab Sonntag ist schon sein Nachfolger im Amt.
Mit dem Wechsel von Gottfried Haber in das Notenbank-Direktorium haben die Blauen im OeNB-Generalrat die Mehrheit. Und Chef der Nationalbank wird ebenfalls ein FPÖ-Naher.
Die Zinsen bleiben unten, aber Sparbuch und Bargeld werde es weiter geben, sagt Ewald Nowotny, der nach elf Jahren als Chef der Notenbank abtritt. Ein Abschiedsgespräch.
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