Thunberg demonstriert mit Jugendlichen in New York

US-UN-climate-PROTEST
US-UN-climate-PROTESTAPA/AFP/BRYAN R. SMITH
  • Drucken

Eine deutlich kleinere Gruppe als bei vielen europäischen Protesten demonstriert mit der schwedischen Klimaaktivistin vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in New York.

Zwei Tage nach ihrer Ankunft in New York hat die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg erstmals in den USA an einem Schulstreik für das Klima teilgenommen. Am Freitag demonstrierte die 16-Jährige zusammen mit gut hundert Jugendlichen vor dem Hauptgebäude der Vereinten Nationen.

Auch wenn an den öffentlichen Schulen New Yorks noch bis 5. September Sommerferien sind, war damit die Gruppe deutlich kleiner als bei vielen europäischen Protesten. Begleitet von mindestens ebenso vielen Journalisten und Schaulustigen zog der Protestzug einige Straßen nach Norden durch die Millionenmetropole bis in einen kleinen Park.

Thunberg selbst sprach bei den Protesten nicht. Die New Yorker Initiatorin des Klimastreiks, Alexandria Villasenor, kündigte aber an, bis zum großen weltweiten Aktionstag am 20. September die wöchentlichen Proteste vor der UN fortsetzen zu wollen. In drei Wochen möchte auch Thunberg im Süden des New Yorker Stadtteils Manhattan an einer großen Demonstration verschiedener Umweltorganisationen teilnehmen. Auch Erwachsene sind dabei ausdrücklich zur Teilnahme aufgerufen.

"Wir sind nicht hier, um einzelne Menschen zu beschämen. Wir sind hier, um unzählige Politiker zur Rechenschaft zu ziehen", sagte eine weitere Aktivistin bei der Kundgebung am Freitag. Viele von ihnen trugen selbstgemalte Schilder mit Aufschriften wie "Sagt die Wahrheit. Unterrichtet die Wahrheit. Unser einziges Zuhause steht in Flammen" und "Es gibt keinen Planeten B". Viele Jugendliche erklärten in ihren kurzen spontanen Ansprachen, von Thunberg zu ihren Aktionen angeregt worden zu sein. "Die Jugend begehrt auf und wir bitten Euch, es uns gleichzutun", fasste eine weitere Rednerin ihr Engagement zusammen.

Thunberg war am Mittwoch in New York nach einer zweiwöchigen Reise auf einer Segeljacht in der Millionenmetropole angekommen, sie verzichtet aus Klimagründen auf Flugreisen. In den Vereinigten Staaten möchte sie am Tag nach der Großdemo beim Jugend-Klimagipfel der Vereinten Nationen und zwei weitere Tage später am UN-Klimagipfel der Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Außerdem hatte sie angekündigt, andere Aktivisten, Entscheidungsträger und Betroffene des Klimawandels zu treffen. Im Dezember möchte Thunberg zur Weltklimakonferenz ins südamerikanische Chile weiterreisen.

Die Jugendliche hatte sich vor rund einem Jahr erstmals vor das schwedische Parlament gesetzt, um von Politikern mehr Anstrengungen im Kampf gegen die Klimakrise zu fordern und damit eine vor allem in Europa starke weltweite Bewegung mit Millionen Teilnehmern gestartet. Aktuell ist sie ein Jahr von der Schule freigestellt.

(Schluss) tsk

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Greta Thunberg fuhr Mittwochabend auf der "Malizia" in der North Cove Marina ein.
Weltjournal

Greta Thunberg betritt erstmals US-Boden

Die schwedische Klimaaktivistin erreicht nach zwei Wochen auf hoher See New York. Sie verzichtete dabei auf jeglichen Komfort, ihre Crew nennt die Reise „einzigartig“.
Swedish teenage climate activist Greta Thunberg waves from a yacht as she starts her trans-Atlantic boat trip to New York, in Plymouth
International

"Ein Lufthansa-Flug wäre für Greta ökologisch am effizientesten gewesen"

Die Luftfahrtbranche steht im Zentrum des öffentlich Interesses. Nicht zuletzt auch wegen Flugscham und der Aktivistin Greta Thunberg. Lufthansa-Chef Spor verteidigt seine Branche.
Leinen los, Greta Thunberg nimmt Fahrt auf
Weltjournal

Greta Thunberg startet ihre unbequeme Reise über den Atlantik

Zwei Wochen soll die Fahrt in der emissionsfreien Segeljacht dauern. Sanitäranlagen gibt es keine an Bord. „Es wird nicht bequem, aber damit kann ich leben“, gibt sich die Klimaaktivistin pragmatisch.
International

Hannovers Flughafen-Chef: "Wenn ich das Wort Flugscham höre, kriege ich Blutdruck"

Hannovers Flughafenchef Raoul Hille kann der aktuellen Debatte über den Klimasünder Fliegen wenig abgewinnen. Er meint: „Man kann alles diskutieren, aber bitte im Lichte objektiver Fakten.“
Skipper Boris Herrmann mit Greta Thunberg (re.) und ihrem Vater Svante.
Meta-Nachrichten

Thunberg segelt: Wenn ihr nicht fliegen dürft, nehmt doch die Segeljacht?

Klimaaktivistin Thunberg segelt mit einem von einem Casiraghi-Sprössling gesteuerten Segelboot nach Amerika und wird dabei bewusst missverstanden. Sie sagt ja nicht, dass das die Lösung für jedermann wäre.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.