Das ÖFB-Team hat die EM-Qualifikation wieder in eigener Hand

FUSSBALL-EM-QUALIFIKATION: OeSTERREICH - LETTLAND
FUSSBALL-EM-QUALIFIKATION: OeSTERREICH - LETTLANDAPA/ROBERT JAEGER
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Teamchef Franco Foda wirkte nach dem 6:0 gegen Lettland erleichtert, er hält aber an seiner Meinung, „dass die Gruppe G sehr eng ist“, fest. Aber: bei einem Sieg in Warschau winkt sogar die Tabellenführung.

Österreichs Fußball-Nationalteam hat die Chance auf die EM-Teilnahme wieder fest in der eigenen Hand. Mit einem Sieg am Montag (20.45 Uhr/live ORF 1) in Polen würden die Österreicher sogar die Tabellenführung in Quali-Gruppe G übernehmen. Teamchef Franco Foda war nach dem 6:0-Schützenfest am Freitag in Salzburg gegen Lettland aber bemüht, die Bäume nicht in den Himmel wachsen zu lassen.

"Wir sind jetzt Tabellenzweiter, das war mal unser kurzfristiges Ziel", sagte Foda. "Jetzt ist es wichtig, das Spiel schnell abzuhaken und uns auf Polen zu konzentrieren." Der Spitzenreiter gab mit einem 0:2 in Slowenien erstmals Punkte ab. Die Slowenen und Israel lauern zur Halbzeit einen Zähler hinter der ÖFB-Auswahl. Foda: "Alle vier haben nach wie vor die Möglichkeit, den ersten oder zweiten Platz zu belegen." Und damit ein EM-Ticket zu holen.

Durch Polens Niederlage sei es noch enger geworden. "Die Gruppe ist sehr ausgeglichen. Es wird spannend bleiben bis zum Ende", prophezeite der Teamchef. Abgerechnet wird nach zehn Spielen im November. Einem "schwierigen Start" mit Niederlagen gegen Polen (0:1) und Israel (2:4) folgten Siege gegen Slowenien (1:0), Nordmazedonien (4:1) und nun Lettland. "Wir haben es jetzt in der eigenen Hand", betonte Foda.

In Warschau erwartet das ÖFB-Team ein anderer Gegner als die teils desolaten Letten. "Polen hat gerade vorne absolute Weltklasse-Spieler. Aber wir werden unsere Chancen bekommen, wenn wir defensiv gut stehen, kompakt sind", meinte Foda. "Im Spiel nach vorne mache ich mir keine Sorgen. Da haben wir genügend Qualitäten." Zudem hofft der Deutsche auf die eine oder andere Chance auf Umschaltmomente.

Der Auftritt gegen Lettland war von einer außergewöhnlichen Dominanz geprägt. 31:1 Schussversuche, 684:143 angebrachte Pässe und 72:28 Prozent Ballbesitz lauteten die Zahlen für Österreich. "Die Mannschaft hat sehr seriös gespielt, von der ersten Minute an", lobte Foda, ohne in Überschwang zu verfallen. "Im Prinzip hat sie die Leistung aus den letzten zwei Spielen bestätigt. Man sieht einfach, dass die Mannschaft hungrig ist."

Dem Trainer gefielen vor allem das Gegenpressing und die schnellen Balleroberungen. Dazu kam eine gewisse Portion an Spielfreude. "Die Mannschaft hat Selbstvertrauen, ist gut drauf. Jetzt gilt es, den Schwung aus diesem Spiel mitzunehmen." Zumal nach dem Gastspiel in Polen im Oktober auch die direkten Duelle mit Israel (10. Oktober in Wien) und Slowenien (13. Oktober in Ljubljana) warten.

In besonders großer Spiellaune präsentierte sich in Salzburg Marcel Sabitzer. Der Leipzig-Legionär habe schon in beiden Juni-Partien sehr gut gespielt, sich dort aber trotz vieler Chancen nicht mit einem Treffer belohnt, erklärte Foda. "Ich freue mich für ihn, dass er seine Leistung aus den letzten Spielen bestätigt hat - und das auch mit einem Tor."

Für David Alaba kommt die immer wichtigere Rolle, die Sabitzer im ÖFB-Team einnimmt, nicht von ungefähr. "Beim Club ist er auch ein Leistungsträger", sagte der Star von Bayern München. "Ich sehe, wie hart er arbeitet. Er ist ein sehr, sehr wichtiger Spieler für uns."

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