Einigung

Weltpostverein gibt grünes Licht für höhere Tarife bei China-Paketen

AFP
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Die 192 Mitglieder des Weltpostvereins einigten sich in Genf einstimmig auf einen Kompromiss. Künftig können Länder wie die USA oder Österreich, die mit einer Paketlawine aus China zu kämpfen haben, ihre Tarife rascher erhöhen als bisher.

Der Weltpostverein hat den Weg für schnelle Gebührenerhöhungen freigemacht und damit einen drohenden Austritt der USA sowie mögliches Chaos im Versand von Warensendungen abgewendet. Die 192 Mitglieder der Organisation einigten sich am Mittwoch in Genf einstimmig auf einen Kompromiss.

Länder, in denen besonders viele solcher Sendungen ankommen - wie die USA oder auch Österreich - können ihre Gebühren zügiger erhöhen als bisher geplant. Das verhinderten die bisherigen Vereinbarungen des Weltpostvereins, der seit 145 Jahren den internationalen Postverkehr regelt.

Bei dem Streit über die Gebühren ging es nicht um die Kosten für Briefmarken, sondern um diejenigen Beträge, die ein Absenderland dem Empfängerland für die Beförderung von Warensendungen bezahlt. Angesichts des rasanten Wachstums im Onlinehandel und millionenfachen Bestellungen von Kleinteilen wie Elektronik oder Deko-Artikeln in China hatten die USA die niedrigen Gebühren moniert, die China der US-Post für die Zustellung zahlt. Die USA hatten gedroht, aus der Organisation auszutreten, wenn sie nicht die Genehmigung bekämen, die Gebühren etwa gegenüber China nach eigenem Gutdünken anzuheben.

Auch der österreichische Handelsverband war in dieser Causa bis zuletzt mit Mitgliedern der UPU sowie mit Ecommerce Europe in Brüssel im Austausch. "Der Weltpostverein hat endlich den Weg für eine rasche Anpassung der Tarife für China-Pakete freigemacht. Die Digitalisierung hat die Preisdisparitäten skaliert. Nun wird der Entwicklung Rechnung getragen und eine entscheidende Grundlage für mehr Fair Play im internationalen Onlinehandel geschaffen. Wir hoffen, dass wir nicht mehr zu lange auf die Umsetzung warten müssen", kommentierte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will die Einigung.

Der bisherige Tarif geht auf eine einvernehmliche Vereinbarung im Weltpostverein zurück. Dort gehört China zu den Ländern mit kleinen oder mittleren Einkommen, die deutlich weniger zahlen als es Industrieländer untereinander tun.

(APA)

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