Die Kritiker der Klimaaktivisten dürften es nicht sein.
Heute sollten sie das Auto stehen lassen. Nicht nur, weil sie aufgrund der großen Klimademo – zumindest in Wien und den Landeshauptstädten – ab Mittag ziemlich sicher mit langen Staus rechnen müssen. Vielleicht ist es auch eine Gelegenheit darüber nachzudenken, was die jungen Demonstranten fordern. Wobei sich in der gesellschaftlichen Wahrnehmung der „Fridays For Future“-Aktivisten schon einiges getan hat. Während vor einem halben Jahr noch eher darüber diskutiert wurde, ob die das überhaupt dürfen – also Demonstrieren statt in die Schule zu gehen – , ist das Thema heute omnipräsent. Wer hätte etwa bei der letzten Nationalratswahl, die gar nicht so lange her ist, gedacht, dass das Migrationsthema so schnell vom Klimathema abgelöst wird.
Heute haben die jungen Demonstranten wenn man so will den Sanktus von oben, nämlich vom Bildungsministerium, um beim großen Earth Strike mitzumachen (zumindest wenn die eigene Schule mitmacht). Die Kritiker, die die Klimaaktivsten gerne in ein radikales oder verträumtes Eck stellen, werden weniger und machen mangels Argumenten die unterste Schublade auf: Wer sich tatsächlich über die jungen Menschen lustig macht, hat offensichtlich keine Argumente auf sachlicher Ebene. Da stellt sich schon die Frage: Wer sind hier die Erwachsenen, denen ja auch gerne vorausschauendes Denken und Handeln unterstellt wird? Jene (zumindest dem Alter nach erwachsenen) Menschen, die die Demonstranten belächeln. Oder die Kinder und Jugendlichen, die sich tatsächlich Sorgen um den Planeten und ihre Zukunft machen.
Mitreden
Müssen wir uns für Schnitzel und SUV schämen? Oder uns vor einer neuen Radikalisierung fürchten? Und: Was braucht die Klimapolitik?
>>> zum Forum