Auslöser der Klage, die sich gegen die „Mail on Sunday“ richtet, war die Veröffentlichung eines privaten Briefes von Herzogin Meghan.
Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38) fühlen sich durch eine "skrupellose Kampagne" der britischen Boulevardpresse bedroht und gehen in die juristische Gegenoffensive. Das teilte der Prinz auf seiner Webseite in einem emotionalen und zugleich sehr scharf formulierten Schreiben mit.
Auslöser war ein privater Brief Meghans an ihren Vater, den die "Mail on Sunday" in Auszügen veröffentlicht und kommentiert hatte. Die Mitteilung wurde kurz vor Abschluss der zehntägigen Afrika-Reise des Paares mit ihrem Sohne Archie veröffentlicht. Am Mittwochabend wollte die kleine Familie wieder zurück nach Großbritannien fliegen.
Die Klage - unter anderem wegen Missbrauchs privater Informationen - richtet sich gegen die Zeitung und die Mutterfirma Associate Newspapers, wie das Anwaltsbüro des Paares in London mitteilte. Die Mediengruppe habe falsche und "vorsätzlich abfällige" Berichte über den Herzog und die Herzogin von Sussex geschrieben.
Meghans Vater gab den Brief weiter
Ein Sprecher der "Mail on Sunday" teilte mit, dass die Zeitung bei ihrer Darstellung bleibe und "energisch" gegen die Vorwürfe angehen werde. Auch sei der Brief Meghans an ihren Vater nicht falsch wiedergegeben worden. In dem Schreiben, das Thomas Markle in Auszügen an die Presse weitergab, appelliert Meghan an ihren Vater, nicht mehr mit der Boulevardpresse über sie zu sprechen und Lügen zu verbreiten.
Meghans Vater Thomas Markle, der in den USA und Mexiko lebt, hatte rund um die Hochzeit seiner Tochter mehrmals für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. So hatte er von Paparazzi Geld für gestellte Bilder angenommen und die Teilnahme an der Hochzeit seiner Tochter abgesagt.
In seiner Erklärung schreibt Harry, dass seine Frau "eines der jüngsten Opfer der britischen Boulevardpresse" geworden sei. Die Boulevardpresse habe ohne Rücksicht auf die Folgen "rücksichtslose Kampagnen" im vergangenen Jahr, während Meghans Schwangerschaft und nach der Geburt des kleinen Archie geführt. Da das Medienhaus jede Lösung abgelehnt habe, müsse die Frage gerichtlich gelöst werden.
"Zu lange bin ich stiller Zeuge ihres privaten Leidens gewesen", so Harry. "Nichts dagegen zu tun wäre das Gegenteil von dem, woran wir glauben", betonte Harry, der Sechster in der Thronfolge ist.
Keine Wiederholung der Geschichte
Harry erinnerte daran, dass "diese unerbittliche Propaganda auch menschliche Kosten" habe. Damit meinte er die tödliche Verfolgungsjagd in Paris, bei der seine Mutter, Prinzessin Diana, zusammen mit ihrem Lebensgefährten Dodi Al Fayed Ende August 1997 auf der Flucht vor Paparazzi ums Leben kam. Er wolle keine Wiederholung der Geschichte. "Ich habe meine Mutter verloren, und jetzt sehe ich, wie meine Frau Opfer dieser selben starken Kräfte wird."
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Harry schützend vor seine Frau stellt. Als seine Beziehung zu der US-Schauspielerin mit afroamerikanischen Wurzeln bekannt wurde, prangerte er öffentlich "Beschimpfungen und Schikanen" an. Der Royal beklagte "Sexismus und Rassismus von Trollen in sozialen Netzwerken" und einen rassistischen Unterton in Teilen der britischen Presse. Er sorge sich um Meghans Sicherheit, teilte Harry mit. Sein Machtwort brachte ihm Lob ein.
Zuletzt hatte es Unmut in Teilen der Öffentlichkeit und der britischen Presse gegeben, weil Harry und Meghan viel Wert auf ihre Privatsphäre legen. Vor allem die Taufe von Archie nur im kleinen Kreis verursachte Aufregung. Das sei ein Traditionsbruch gewesen, schrieb der "Daily Mirror". Fans waren enttäuscht, dass es vor oder nach der Feier keinen öffentlichen Auftritt der Familie gab.
Spekulationen um Umzug nach Afrika
"Harry und Meghan wollen keine Privatsphäre, sie wollen ein privates Leben in der Öffentlichkeit - niemand hat ein Recht darauf", kritisierte die Zeitung "The Times" damals. Die Royals hätten sehr viel Privatsphäre, sogar mehr als der Durchschnittsbürger. "Niemand weiß, wohin sie in den Urlaub fahren oder wo sie sind, wenn sie nicht gerade ihren Pflichten nachkommen." Das Blatt bezeichnete Archies Taufe als "düstere kleine Versammlung von Prominenten" und eine "PR-Katastrophe". Genau so sollte eine Taufe aber nicht sein.
Es ist schwierig für die Royals, es allen recht zu machen. Daher hören die Spekulationen auch nicht auf, dass die kleine Familie vorübergehend nach Afrika ziehen könnte. Dieser Kontinent hat es Harry und Meghan angetan. Sie unterstützen dort Projekte. Und bei einer Afrika-Reise waren sich die beiden nach eigenen Angaben auch näher gekommen. "Wir kampierten unter den Sternen", schwärmte der Prinz. Auf ihrer jüngsten Afrikareise präsentierten sich die Royals unbeschwert und glücklich wie selten zuvor.
Am letzten Tag der royalen Tour durch Afrika haben Herzogin Megan und Prinz Harry ein Township in Johannesburg besichtigt um die Organisation Youth Empolyment Services (Yes), die jungen Menschen dabei hilft, eine Arbeit zu finden, zu unterstützen. (c) APA/AFP/MICHELE SPATARI (MICHELE SPATARI)
Sechs Tage lang ging das Paar getrennte Wege. Während Prinz Harry Malawi, Angola und Botswana besuchte, blieb Herzogin Meghan mit Söhnchen Archie in Südafrika. (c) REUTERS (SIPHIWE SIBEKO)
Händchenhaltend zeigte sich das Paar geeint, immerhin wurde eben erst bekannt, dass sie die britische Boulevardpresse verklagen. (c) REUTERS (TOBY MELVILLE)
Danach ging es für das royale Paar weiter zu Graca Machal, der Witwe Nelson Mandelas. (c) REUTERS (POOL)
Meghan trug ein Trenchcoat-Kleid von House of Nonie. (c) REUTERS (POOL)
Auf seiner zehntägigen Afrika-Reise hat der britische Prinz Harry ein Bildungsprojekt für Mädchen in Malawi besucht. Reuters
Das Nalikule College of Education in der Hauptstadt Lilongwe wird von der gemeinnützigen Organisation CAMFED gefördert. Reuters
Die mit britischen Mitteln finanzierte Organisation ermöglicht Mädchen bis zur zwölften Klasse eine Schulausbildung. Reuters
Gattin Meghan wurde zugeschaltet. Reuters
Nach dem Besuch der Schule traf Prinz Harry mit Präsident Peter Mutharika zusammen, bevor er am Abend zu einem Empfang in der britischen Botschaft erwartet wurde. Reuters
Schon in der Früh inspizierte Prinz Harry am fünften Tag der Afrika-Reise ein Minenfeld bei Dirico in Angola. Damit trat er in die Fußstapfen seiner verstorbenen Mutter Prinzessin Diana. Die Bilder, die sie mit Schutzweste und Helm 1997 zeigten, gingen um die Welt. (c) REUTERS (POOL)
Schon vor sechs Jahren besuchte der Prinz dieses Minenfeld. Er ist Schirmherr der Organisation "The Halo Trust", die sich auf die Entfernung von Minen in ehemaligen Kriegsgebieten spezialisiert hat. Prinzessin Diana war ebenfalls für die Organisation aktiv. (c) REUTERS (POOL)
Die Reise nach Botswana trat Prinz Harry ohne seine Ehefrau an, die mit Söhnchen Archie in Kapstadt blieb. Dort besuchte er den Chobe National Park. (c) REUTERS (POOL)
Im Nationalpark besuchte er das "Foster a Forest"-Projekt und half dabei, einen Baum zu pflanzen. (c) REUTERS (POOL)
Danach ging es weiter zu einer Erste-Hilfe-Station in Kasane, Botswana. (c) REUTERS (POOL)
Danach sah er sich die Arbeit der Botswana Defence Force, einer Anti-Wilderei-Patrouille an. (c) REUTERS (POOL)
Am dritten Tag der royalen Tour durch Afrika zeigte sich endlich die ganze Familie Sussex den Fotografen und royalen Fans. Archie, der am 6. Mai das Licht der Welt erblickte, sah man seit seiner Geburt nur auf wenigen Bildern. (c) REUTERS (TOBY MELVILLE)
Der erste Termin der Familie führte Harry, Meghan und Archie zur Desmond & Leah Tutu Legacy Foundation in Kapstadt, wo die Familie auf Erzbischof Desmond Tutu traf. (c) REUTERS (TOBY MELVILLE)
Herzogin Meghan trug für ihren Auftritt ein Kleid von Club Monaco. Am Nachmittag teilte sich das royale Paar auf. Während Herzogin Meghan mit Archie in Kapstadt blieb, reiste Prinz Harry weiter nach Botswana. (c) REUTERS (TOBY MELVILLE)
Herzogin Meghan hatte gleich zwei Termine. So nahm sie bei der Veranstaltung "Ladies Who Launch" im Technologiezentrum Woodstock Exchange statt. Dort traf sie zwölf Unternehmerinnen. Das Ziel der Veranstaltung ist es, Mentoringprogramme auf die Beine zu stellen. (c) REUTERS (POOL)
Themenwechsel auf der Spielmatte: Im Anschluss besuchte die Herzogin das Projekt "mothers2mothers", das HIV-erkrankte Mütter unterstützt. Kurzerhand setzte sich die 38-Jährige auf den Boden, um mit den Kindern zu spielen. (c) REUTERS (POOL)
Der schwarze Jumpsuit von Everlane für ca. 110 Euro war die richtige Wahl für die beiden Termine. Dazu trug sie Pumps von Manolo Blahnik und Ohrringe des französischen Labels Gas Bijoux um ca. 190 Euro. (c) REUTERS (POOL)
Ganz leger in Jeansjacke zeigte sich Herzogin Meghan am zweiten Tag der Royal Tour durch Afrika. (c) REUTERS (TOBY MELVILLE)
Das Paar besuchte die Organisation Waves for Change in Monwabisi Beach in Kapstadt. (c) REUTERS (POOL)
Die NGO unterstützt junge Menschen, die in unterversorgten Gemeinden leben, mit Surfmentoren und psychologischer Betreuung. (c) REUTERS (Mike Hutchings)
Die Herzogin trug eine Jeansjacke von Madewell, die sie bereits seit mehreren Jahren hat und eine Jeans von Mother Denim. (c) REUTERS (POOL)
Danach stand der Besuch der ältesten Moschee Südafrikas, der Auwal Moschee in Bo-Kaap, am Plan. (c) REUTERS (POOL)
Herzogin Meghan trug ein Kleid der Designerin Sarah Staudinger vom Label Staud. Das "Millie Dress" ist zu 100 Prozent aus recyceltem Nylon hergestellt und kostet an die 300 Euro. (c) REUTERS (POOL)
Nach dem Besuch der Moschee wurde das royale Paar bei einer Feier zu Ehren des "Heritage Days" geladen. (c) REUTERS (TOBY MELVILLE)
Der Tag wird im bunten Viertel Bo-Kaap mit Musik- und Tanzeinlagen gefeiert. (c) REUTERS (TOBY MELVILLE)
Damit war der zweite Tag der Royal Tour aber noch nicht zu Ende. Weiter ging es mit einem Empfang in der Residenz des britischen Hochkommissars. (c) REUTERS (POOL)
Hier wurden Menschen für ihre Verdienste ausgezeichnet und die britisch-afrikanische-Partnerschaft gefeiert. (c) REUTERS (POOL)
Herzogin Meghan trug erneut ein Kleid, das bereits von einer anderen Reise bekannt ist. Das Maxikleid von Martin Grant trug sie bereits im Vorjahr in Australien. (c) REUTERS (POOL)
Die Royals sind gelandet: Am 23. September startete Familie Sussex - also Prinz Harry, Ehefrau Meghan und Söhnchen Archie - die Royal Tour durch Afrika. Der erste offizielle Termin war der Besuch der Township Nyanga, wo die Royals ein Tänzchen wagten. (c) APA/AFP/POOL/BETRAM MALGAS (BETRAM MALGAS)
Das royale Paar, das mit diesem Termin das Mbokodo-Projekt für Mädchen und junge Frauen würdigte, wurde von vielen Schaulustigen und Kindern freudig begrüßt. Die 38-Jährige trug ein Wickelkleid vom nachhaltigen Label Mayamiko aus Malawi, das umgerechnet 78 Euro kostet und nach dem Auftritt der Herzogin sofort ausverkauft war. (c) APA/AFP/POOL/COURTNEY AFRICA (COURTNEY AFRICA)
Herzogin Meghan hielt auch eine Rede. "Während ich mit meinem Ehemann als Mitglied der Königsfamilie hier bin, bin ich hier mit euch als eine Frau, als Ehefrau, als eine farbige Frau und als eure Schwester", hieß es darin etwa. (c) APA/AFP/POOL/DAVID HARRISON (DAVID HARRISON)
Nach einer kurzen Pause ging es gleich zum nächsten Termin. Prinz Harry und Herzogin Meghan besuchten das Museum "District Six" in Kapstadt. (c) REUTERS (POOL)
Dort erfuhren sie mehr über die Wiedervereinigung von ehemaligen Bewohnern des Bezirks, die während der Apartheidszeit gewaltsam umgesiedelt wurden. (c) APA/AFP/POOL/HENK KRUGER (HENK KRUGER)
Nach der Führung durch das Museum wurden Tee und Gebäck gereicht. (c) REUTERS (POOL)
Herzogin Meghan trug ein blaues Hemdblusenkleid von Designerin Veronica Beard um umgerechnet 540 Euro, das sie schon bei der Reise nach Tonga im Herbst 2018 trug. (c) APA/AFP/POOL/HENK KRUGER (HENK KRUGER)
Der Herzog von Sussex und seine Frau reichen Klagen gegen britische Verlage von Boulevardzeitungen ein. Es soll dabei auch um illegales Abhören gehen. Ein ähnlicher Fall hat bereits vor acht Jahren das Ende der „News of the World“ bewirkt.
Der Herzog von Sussex und seine Frau reichen Klagen gegen britische Verlage von Boulevardzeitungen ein. Es soll dabei auch um illegales Abhören gehen. Ein ähnlicher Fall hat bereits vor acht Jahren das Ende der „News of the World“ bewirkt.
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