Bei der Liste Jetzt kündigen Parlamentsklub und Partei ihre Mitarbeiter. Ein Comeback könnte es bei der Wien-Wahl geben – dann aber mit einem Billig-Wahlkampf.
Wien. Bruno Rossmann hat noch ein Ziel: Die Klubräumlichkeiten der Liste Jetzt im Parlament müssen am 22. Oktober geräumt sein. „Wir werden die Büros besenrein übergeben“, sagt der Klubchef, der sich ansonsten zur Abwicklung des Klubs eher wortkarg zeigt. Nicht einmal, wie viele Mitarbeiter vom Ende der Liste Jetzt betroffen sind, will er verraten.
Vor zwei Jahren war der grüne Parlamentsklub überraschend aus dem Nationalrat geflogen. Damals mussten innerhalb kürzester Zeit mehr als hundert Dienstverträge gekündigt und Verträge mit Dienstleistern aufgelöst werden. Das zwischenzeitliche Ende der Grünen geriet zum organisatorischen Kraftakt. Die Liste Jetzt, einst als Liste Pilz gegründet, hatte es da etwas leichter: Niemand konnte vom Wahlergebnis wirklich überrascht sein.
Tatsächlich sollen schon im Sommer die Weichen für das erwartbare Wahldebakel gestellt worden sein. Schon da wurden, wie aus dem Klub zu hören ist, die Verträge mit den Mitarbeitern gekündigt. Und zwar in einer Form, die den Klubmitarbeitern durchaus entgegenkam: Ein Sozialplan versüßte ihnen den Abschied mit mehreren Monatsgehältern Abfindung.