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Offensive: Mehr Hilfe für Opfer von Verbrechen

Weißer Ring und Polizei starten Videokampagne.

Wien. Ob nach einem Überfall, Einbruch, Sexualverbrechen oder nach Gewalt durch einen Partner: Auch wenn ein Verbrechen vorbei ist, vielleicht die Polizei eingeschaltet wurde, ein Täter ausgeforscht ist – Folgen von Verbrechen können lang nachwirken. Hier orten Verbrechensopfer-Einrichtungen eklatante Mängel.

Viel zu wenige Menschen wissen, dass bzw. wo es Hilfe gibt. Das zeigen etwa Studien zu Partnergewalt: Betroffene haben hier etwa Rechtsanspruch auf kostenlose Prozessbegleitung, in Anspruch genommen wird das nur in zehn Prozent der Fälle, wie Dina Nachbaur, die Geschäftsführerin des Weißen Rings, sagt.

Dem wollen Weißer Ring und Bundeskriminalamt nun gemeinsam entgegenwirken: Am Mittwoch wurden mehrere leicht verständliche Animationsvideos vorgestellt, die künftig vor allem via YouTube Erstinformation bieten sollen – und auf den Opfernotruf (0800 112 112) hinweisen.

Schließlich würden viele, gerade Junge, die erfahrungsgemäß eine große Gruppe der Verbrechensopfer darstellen, Informationen zuallererst via Internet bzw. via Smartphone suchen, wie Raimund Krendl vom Büro für Kriminalprävention des Bundeskriminalamts (BK) sagt. Die Polizei weist Verbrechensopfer zwar aktiv auf Hilfseinrichtungen hin, aber viele Betroffene dürften das in der Akutsituation nicht aufnehmen, so Krendl. (cim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2019)

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