. . . zumindest für Teile der Opposition. Schaffen Grüne und ÖVP mehr als eine „Komplementärregierung“, bieten sie wenig Reibungsfläche für SPÖ und Neos.
Wollen wir einmal so tun, als ob. Als ob alles vorbei wäre. Das tänzelnde Sondieren, das Koalitionsringen, das zähe Warten. Spulen wir vor und nehmen an, Türkis und Grün hätten sich gefunden.
Die letzten Tage haben dies ohnehin nur wahrscheinlicher gemacht. Nicht, weil sogar Birgit Hebein, Chefin der Wiener Grünen, zu Protokoll gibt, ihre Meinung über Sebastian Kurz geändert zu haben. (Die Gerüchte über die ach so radikalen Wiener sind ohnehin schwer übertrieben. Wer so lang mit der Platzhirsch-SPÖ in Wien regiert, kann Kompromiss.) Nein, vielmehr hat die neuerliche Liederbuch-Affäre wieder deutlich gemacht, was der Regierungsalltag mit der FPÖ so mit sich bringt. Übrigens: Wo war eigentlich Norbert Hofer diese Woche? Lustige Videos auf TikTok machen? Hat sich der FPÖ-Chef nicht gerade für solche Fälle mit Durchgriffsrechten ausstatten lassen? Nur um jetzt was zu tun? Laut zu schweigen, während FPÖ-Nationalrat Wolfgang Zanger verkündet, dass er sich für Lieder, die schon seine Eltern gesungen hätten, „niemals schämen und auch nicht rechtfertigen“ werde?