Der Prinz sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt, am 16. November soll das Interview ausgestrahlt werden.
Prinz Andrew (59) hat der BBC ein Interview über sein Verhältnis zu Jeffrey Epstein gegeben. Es sei das erste Mal, dass der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II. Fragen zu dem Missbrauchsskandal um den gestorbenen US-Multimillionär beantwortet, teilte die BBC am Freitag mit. Am Samstagabend (22 Uhr (MEZ) bei BBC 2) soll das Interview ausgestrahlt werden. Der Prinz sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Bereits im Sommer hatte er sich deshalb zu einer Erklärung genötigt gefühlt.
Epstein hat sich Behördenangaben zufolge Anfang August in seiner Gefängniszelle in New York das Leben genommen. Ihm wurde vorgeworfen, minderjährige Mädchen zur Prostitution gezwungen zu haben. Andrew war wie viele andere Prominente mit Epstein befreundet.
Eines der Epstein-Opfer behauptete, es sei mehrmals zum Sex mit dem Royal gezwungen worden. Der Prinz wies das mehrmals als "unwahr" zurück. Trotzdem riss die Kritik an Andrew nicht ab. Immer wieder kamen Aufnahmen zutage, die Andrew mit Epstein oder in dessen Anwesen in New York zeigten - selbst nachdem der Multimillionär bereits eine erste Gefängnisstrafe wegen der Vorwürfe abgesessen hatte.
Prinz Andrew streitet alles ab
In der Erklärung stritt Andrew ab, von den Machenschaften Epsteins gewusst zu haben. "Ich habe Mr. Epstein 1999 kennengelernt. Während der Zeit, als ich mit ihm bekannt war, sah ich ihn unregelmäßig und wahrscheinlich nicht mehr als ein- oder zweimal im Jahr. Ich war in einer Reihe seiner Anwesen zu Gast." Von den mutmaßlichen Missbrauchsfällen habe er nichts mitbekommen. Es sei zudem ein Fehler gewesen, Epstein nach dessen Freilassung wiederzusehen.
In einer früheren Mitteilung des Palasts hieß es: "Seine Königliche Hoheit verurteilt die Ausbeutung eines jeden Menschen und die Unterstellung, er würde solches Verhalten dulden, daran teilnehmen oder dazu animieren, ist abscheulich."
Die französische Polizei hat indes im Fall des amerikanischen Unternehmers Jeffrey Epstein erneut einen Zeugenaufruf gestartet - diesmal international. Die Polizei sucht in dem am Freitag auf Französisch und Englisch veröffentlichtem Aufruf nach Zeugen und Opfern sexueller Belästigung oder sexuellen Missbrauchs. "Aufgrund der Komplexität des Falles und seiner internationalen Verwicklungen, bitten wir noch einmal Opfer und Zeugen, sich zu melden", heißt es.
Prinz Andrew, der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II und Ex-Mann von Sarah Ferguson, soll in den Sexskandal von Jeffrey Epstein verwickelt sein. Jahrelang waren der Royal und der Milliardär befreundet, auch Prinz Andrew soll Sex mit Minderjährigen gehabt haben. (c) imago images / ZUMA Press (via www.imago-images.de)
Der Buckingham Palast dementiert, die Queen hält zu ihrem Sohn, doch für Prinz Andrew hat der Skandal Konsequenzen. Er legte nach einem Interview, in dem er es verabsäumte Mitgefühl für die Opfer auszudrücken, alle royalen Aufgaben nieder. Doch der britische Königshof ist Skandale gewöhnt. (c) imago images / Matrix (via www.imago-images.de)
Das frühere britische Society-Girl Tara Palmer-Tomkinson ist 2017 im Alter von 45 Jahren gestorben. Palmer-Tomkinson war die Patentochter von Thronfolger Prinz Charles. Er und seine Frau Camilla zeigten sich erschüttert nach der Todesnachricht und erklärten, ihre Gedanken seien bei den Angehörigen der Verstorbenen. Reuters
In den 90er-Jahren und Anfang des Jahrtausends machte Palmer-Tomkinson mit ihrem wilden Party-Leben, auffälliger Kleidung und ihrer Kokain-Sucht regelmäßig Schlagzeilen. Die wilden 90er waren für das britische Königshaus generell schwer zu stemmen. Hier die Top-Ausrutscher des Hochadels: Imago
Sie hätten eine Ehe zu dritt geführt, sagte Prinzessin Diana in einem Interview nach ihrer Scheidung von Prinz Charles im Jahr 1996. Schon während der über 15-jährigen Beziehung des Thronfolger-Paares war Camilla Parker Bowles immer präsent gewesen. Den Ehebruch mit Camilla gestand Prince Charles schließlich im Sommer 1994 in einem Fernseh-Interview. Zur Hochzeit zwischen den beiden kam es erst Jahre später, im April 2005. (c) Reuters
1993 schafften es pikante Details aus einem vier Jahre zuvor abgehörten Telefonat zwischen Charles und Camilla in die Medien: "Lass mich dein Tampon sein", säuselt darin der verliebte Prinz. (c) REUTERS
Gleichzeitig mit Charles' Geständnis, untreu gewesen zu sein, gab auch Lady Diana zu, sich mit ihrem Reitlehrer James Hewitt vergnügt zu haben. Dieser wird in England gerne für den biologischen Vater von Prinz Harry gehalten. (c) Reuters
Nicht alle glauben, dass der Reitlehrer Hewitt Dianas erste außereheliche Beziehung war. Das Gerücht, dass Diana in den 80er Jahren eine Beziehung zu ihrem Leibwächter Barry Mannakee hatte, hält sich bis heute hartnäckig. Gemeinsame Reisen nach Australien, Italien und die USA sowie der Abzug Mannakees aus den königlichen Diensten nach einer verfänglichen Situation nähren diese Spekulation. (c) Reuters
Das Bild von Prinz Harry als Generalfeldmarschall Erwin Rommel samt Hakenkreuz-Schleife um den Arm ging um die Welt. Mit der Verkleidung für eine Faschingsparty im Jänner 2005 griff der damals 20-Jährige ordentlich daneben. Reuters
Schon davor fiel der Jüngere von Prinz Charles' Söhnen immer wieder durch lange Partynächte mit Drogen- und Alkohol-Eskapaden auf, was ihm den wenig charmanten Spitznamen "Dirty Harry" einbrachte. Seitdem hat die Queen ein besonderes Auge auf ihren Enkel. Ein paar Jaare später schaffte es Prinz Harry dann splitternackt in die Schlagzeilen, die Umstände dieser freizügigen Party wurden vom Palast nicht öffentlich besprochen. Reuters
Für Prinz Philip, den Gatten von Queen Elizabeth II., ist kaum ein Fettnäpfchen zu klein - der 88-Jährige tritt immer wieder hinein. Nur ein kleiner Ausschnitt: Einem Briten in Ungarn sagte Philip, er könne noch nicht lange im Land sein, er habe ja noch keinen Bierbauch. Und bei der Besichtigung einer Fabrik fiel ihm ein unordentlicher Sicherungskasten auf, was ihn prompt vermuten ließ: "Da ist bestimmt ein Inder dran gewesen." Reuters
Nicht nur Sarah Ferguson, auch ihre frühere Schwägerin Prinzessin Sophie ist schon auf gefinkelte Reporter hereingefallen: Die Frau von Prinz Edward packte vor einem "Scheich" bereitwillig aus, bezeichnete die Queen als "altes Tantchen" und lästerte über Tony Blair. Womit sie natürlich nicht rechnete: Der Scheich war ein getarnter Reporter, der das Gespräch aufzeichnete. Reuters
Die Royals mussten immer wieder Skandalen standhalten. Eine frühe Protagonistin auf diesem Gebiet ist Sarah "Fergie" Ferguson, ehemalige Herzogin von York und ehemalige Schwiegertochter von Queen Elizabeth II. 2010 wollte sie für eine halbe Million Pfund ein Treffen mit ihrem Exmann Prinz Andrew vermitteln. Doch der interessierte Geschäftsmann war ein getarnter Reporter. Shame on "Fergie", die Queen war wohl ganz und gar nicht "amused", wie schon bei einigen anderen Skandalen. Reuters
Prinzessin Margaret, sie starb 2002, war wohl eine der schillerndsten Persönlichkeiten der britischen Königsfamilie. Die jüngere Schwester von Queen Elizabeth brannte für Partys, Alkohol und Affären. Reuters
Fast zwei Dutzend mutmaßliche Opfer erhoben in Gerichtsanhörung schwere Vorwürfe gegen den Sexualtäter. Prinz Andrew versucht sich aus der Affäre zu ziehen.
Der Prinz habe dem US-Justizministerium mindestens drei Mal seine Unterstützung als Zeuge angeboten, hieß es in einer Mitteilung. Prinz Andrew versuche sich erneut fälschlicherweise als kooperativ darzustellen, lautet daraufhin die Antwort aus New York.
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