Warum E-Autos die besseren, aber trotzdem nur Autos sind, die Reichweitendebatteein Ablenkungsmanöver ist und wir in Sachen Fortbewegung umdenken müssen.
Knapp drei Jahre mit einem Elektroauto im Wiener Ballungsraum unterwegs zu sein, ist wahrscheinlich eine ganz tragfähige Basis für ein grundsätzlicheres Fazit zum Thema Elektromobilität. Und vor allem dafür, aus Fahrersicht eine Antwort auf die entscheidende Frage zu versuchen: Taugt das Elektroauto, so wie das im politischen Diskurs allgemein suggeriert wird, tatsächlich als Lösung für die Mobilitätskrise? Oder, um die Frage ein wenig zu redimensionieren, ist der Elektroantrieb in allen Fällen ein brauchbarer Ersatz für den mit CO2-Zielen unverträglichen Verbrennungsmotor. Zweimal Nein, um die Antwort vorwegzunehmen. Aber beginnen wir der Reihe nach.
Grundlage für diesen Text sind Fahrten in Wien und im Speckgürtel darum herum mit dem E-Up von VW, einem der im Betrieb sparsamsten, in der Anschaffung günstigsten und von Gewicht und Dimensionen kleinsten Stromer auf dem Markt. Die größten Pluspunkte teilt er mit allen E-Autos: Dort, wo wir leben und atmen, arbeitet er emissionsfrei, dort, wo wir wohnen und schlafen geräuscharm, dazu ist er im Betrieb CO2-neutral (wer sich länger mit dem großen Ganzen beschäftigt, also Produktion von Strom oder Batterien mitbetrachtet, wird bei weitergehenden Aussagen zur Umweltbilanz von E-Autos vorsichtig sein).