Die Sozialistische Jugend zahlt nicht einmal drei Euro Pacht jährlich für ein sehr großes Grundstück am Attersee. Der "ZiB 2" -Bericht darüber sorgte für Kritik.
Es passiert nicht wahnsinnig oft, dass die "ZiB 2" Exklusivgeschichten bringt, die der SPÖ bitter aufstoßen. In der gestrigen Sendung gab es einen solchen Beitrag - und anschließend den Vorwurf an die Sendung, sie würde tendenziös berichten. Zum Inhalt: Es gibt ein großes Seegrundstück am Attersee, das die Sozialistische Jugend um weniger als drei Euro jährlich gepachtet hat. Ein ganz besonders guter Preis, wie Armin Wolf ausführte. Zwei Rechnungshöfe, jener in Oberösterreich und der Bundesrechnungshof, sehen in der billigen Pacht eine Parteispende, weil die SJ eine der SPÖ nahe stehende Organisation ist. Das Land Oberösterreich will die Pacht nun um das 60.000-fache erhöhen.
Nun hat dieses Grundstück, genannt "Europacamp", eine besondere Geschichte. Es wurde 1948 an zwei Geschwister restituiert, sie waren aktive Sozialdemokraten. Die beiden ermöglichten der SJ bald, den Grund unentgeltlich zu nutzen und verkauften ihn dann 1951 an das Land Oberösterreich. Mit der Auflage, es 99 Jahre lang der SJ "unkündbar" um 25 Schillinge zu vermieten. Daher also die seltsame Pacht von 2,80 Euro. Die SPÖ sieht übrigens keine Parteispende gegeben, am Ende wird wohl ein Gericht die Rechtsfragen klären.