Ski-Weltcup

Nicole Schmidhofer: "Es fühlt sich gewaltig an"

Nicole Schmidhofer gewinnt eine Abfahrt in  Lake Louise
Nicole Schmidhofer gewinnt eine Abfahrt in Lake LouiseUSA TODAY Sports
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Weltcup-Titelverteidigerin gewann in Kanada zweite Abfahrt vorShiffrin, Marsaglia und Ledecka und sicherte ÖSV-Damen erstenSaisonsieg

Nicole Schmidhofer hat die zweite Weltcup-Abfahrt der Damen in Lake Louise gewonnen. Die Österreicherin, im Vorjahr in Kanada Siegerin beider Abfahrtsrennen, setzte sich am Samstag 0,13 Sek. vor US-Star Mikaela Shiffrin sowie Francesca Marsaglia (ITA) und Vortages-Siegerin Ester Ledecka (CZE) durch. Für Schmidhofer war es der vierte Weltcupsieg, drei davon sind ihr in Lake Louise gelungen.

"Es fühlt sich gewaltig an", freute sich Schmidhofer über ihren neuerlichen Triumph in Kanada. "Es war Nervenkitzel pur. Und brutal stressig zwischendurch, die Nerven sind ein bissl blank gelegen. Speziell bei Mikaela und natürlich Francesca, als die Sonne nochmals heraußen war."

Sie sei aber wie schon Freitag wieder sehr gut Ski gefahren", zeigte Schmidhofer Genugtuung. "Dort, wo ich gestern die ganze Zeit liegen lassen habe, habe ich heute das Rennen gewonnen. Oben hatte ich schlechte Sicht, bin auch nicht gut gefahren. Aber am Ende zählt eh nur, was im Ziel rausschaut. Und das war heute Gott sei Dank grün."

Auch die zweite Abfahrt ging wegen Arbeiten an der Piste verspätet in Szene, dafür im Gegensatz zum Freitag aber vom Originalstart und damit über die volle Länge. Im Vergleich zum Vortag, als sie verärgerte Siebente geworden war, wurde Abfahrts-Weltcupsiegerin Schmidhofer diesmal im Lauf ihrer Fahrt immer schneller und sicherte nach allerdings längerem Bangen den ÖSV-Damen im sechsten Rennen den ersten Saisonsieg. Es war für Österreichs Speed-Damen der insgesamt 14. in Lake Louise.

Zweitbeste Österreicherin wurde Tamara Tippler als Achte. Die Vortages-Dritte Stephanie Venier stürzte nach einem missglückten Sprung heftig in eine Sicherheitsplane am Streckenrand, konnte danach aber selbst ins Ziel fahren.

Schmidhofer hingegen machte diesmal neuerlich mit Startnummer 9 sowie bei um zehn Grad gestiegenen Temperaturen auf der Highspeed-Strecke in den kanadischen Rocky Mountains alles richtig. Trotzdem musste sie um ihren neuerlichen Triumph in Kanada lange zittern. Denn immer wieder rissen die Wolken auf und sorgten für bessere Sichtverhältnisse auf der Strecke, so auch bei Shiffrin. Die Amerikanerin führte auch lange das Rennen an und ließ erst ganz zum Schluss Zeit liegen. Ihren zweiten Abfahrtssieg verpasste die Technik-Spezialistin und dreifache Weltcup-Gesamtsiegerin dann nur knapp.

"Heute habe ich unten raus gezeigt, wie schnell ich sein kann. Auch gesprungen bin ich besser", sagte Schmidhofer und gestand, dass ihr am Ende bei der mit Nummer 22 fahrenden Marsaglia noch einmal richtig bang geworden sei. "Sie ist immer schneller geworden. Da habe ich gedacht, das darf ja nicht wahr sein."

Sie sei schon sehr angespannt gewesen, gab Schmidhofer auch zu. "Ich habe mir gedacht, nütze wenigstens deine zweite Chance", sagte die Steirerin, die dieses Jahr eine Donald-Duck-Figur als Glücksbringer ihrer Mutter benützt. Donald soll auch am Sonntag im Super-G Glück bringen. "Mein Skifahren stimmt mich sehr positiv. Ich muss es besser machen als letztes Jahr, da war ich Sonntag schon müde."

Shiffrin ist superhappy

"Ich bin superhappy", sagte Shiffrin. "Es war viel besser als gestern. Leider habe ich am Ende etwas den Speed verloren", erklärte die Amerikanerin, die diesen Winter auch mit der Abfahrtskugel liebäugelt.

Venier war bei ihrem Sturz heftig mit dem Helm in die Plane gekracht. "Ich habe den Absprung verpasst und bin voll in die Höhe gestiegen", erklärte die Tirolerin. "Es ist alles irre schnell gegangen. Aber das Schlimmste war das Aufstehen. Da habe ich gedacht, hoffentlich hält alles." Sie habe noch nie so einen heftigen Sturz gehabt, gestand Venier. "Sonntag werde ich meinen Körper ziemlich spüren. Das linke Schienbein, der Kopf und der Hintern tun ein bissl weh."

Veniers Zimmerkollegin Ramona Siebenhofer litt mit: "Es hat echt grausig ausgeschaut. Es ist immer schiach, wenn's eine Kollegin erwischt. Dass Stürze in der Abfahrt glimpflich ausgehen, ist eh selten. Danke an die Schutzengel." Zu ihrem 20. Platz meinte die Steirerin: "Ich habe einen kompletten Bock geschossen, es zipft mich irrsinnig an."

(APA)

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