Nach Festsaalbesetzung: Studenten wollen nicht aufgeben

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Nach der Räumung des Festsaals an der TU planen die Studierenden weitere Protestaktionen.

Nach der Räumung des Festsaals an der TU Wien wollen die Studierenden nicht aufgeben. Die Gruppe „Uns reicht's“, die die Proteste initiiert hatte, plant weitere größere Protestaktionen, wie die „Presse“ erfahren hat. „Es wird zeitnah wieder Protestaktionen geben, in welcher Form auch immer“, sagt Philipp Petrac, ein Sprecher der Bewegung. Am Mittwoch Abend will man in einem großen Plenum entscheiden, wie es genau weiter gehen soll.

Unter dem Motto "Uns reicht's" hatten rund 100 Personen am Dienstag Nachmittag vor dem Hauptgebäude der TU Wien in Anlehnung an die Unibrennt-Bewegung vor zehn Jahren auch unter dem Motto #wiederbrennen gegen die aktuelle Hochschulpolitik protestiert. Im Anschluss wurde der Festsaal besetzt. Die Studenten wollten mit den türkis-grünen Regierungsverhandlern in Kontakt treten, um ihre Forderungen zu übergeben.

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„Besetzung ist kein adäquates Mittel"

Nachdem mehrere Gespräche mit Rektorin Sabine Seidler nicht dazu geführt hatten, dass die Studenten den Festsaal verließen, ließ die Universität den Saal um 21.40 räumen. Manche der Besetzer ließen sich aus dem Festsaal tragen, während unten vor der Türe einige Unterstützer wartet und die letzten Besetzer noch vom Balkon des Festsaals skandierten: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns hier raus haut!“.

Die Räumung des Festsaals begründete Seidler mit der Art des Besetzung sowie dem Beharren der Protestgruppe auf ein Verbleiben auf unbestimmte Zeit. "Sich gewaltsam Zutritt zu TU-Räumen zu verschaffen, ist kein adäquates Mittel, Forderungen durchsetzen zu wollen", sagte Seidler laut einer Aussendung. Die Universität sei ein Ort des Diskurses - aber es gehe auch um die Wahl der richtigen Mittel, hieß es aus der Uni.

„Wir sind hier und wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut", schallte es davor immer wieder vom Balkon des Festsaals der TU Wien auf den Karlsplatz. Die Studierenden fordern unter anderem einen freien und offenen Hochschulzugang, weniger Leistungsdruck, Ausfinanzierung der Unis, weniger Verschulung und mehr Räume und Infrastruktur für die Studierenden. Entstanden war die Bewegung aus einer Gruppe von TU-Studenten, die einen Mangel an Raum beklagt hatten.

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Maurer will Forderungen entgegen nehmen

Die Forderungen der Besetzer richteten sich im Besonderen auch an die grüne Bildungsverhandlerin Sigrid Maurer, die vor zehn Jahren selbst eine der Protagonistinnen der Unibrennt-Bewegung war. "Das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl an Sigi, damit sie sich an ihre Anliegen erinnert", hieß es schon vor der Besetzung bei der Kundgebung am Karlsplatz in Richtung der ehemaligen Studentenpolitikerin.

Maurer sagte am frühen Dienstagabend in einer Reaktion auf die Studierenden, sie wolle den Forderungskatalog der Studenten, die den Festsaal besetzt haben, gerne entgegen nehmen. Sie erinnere sich gerne an #unibrennt zurück und finde das Engagement der Studierenden wichtig. Aufgrund des langen Plenartags am Mittwoch könne sie aber frühestens am Donnerstag vorbei kommen.

(beba)

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