Die Partei hat einen neuen Obmann, gestritten wird weiter. Mehrere (Ex-)Mitglieder überlegen nun, eine neue Partei zu gründen.
Wien. Wissen Sie, wer Rudolf Mang ist? Nein? Da sind Sie nicht allein. Der Kärntner Ex-Polizist ist der neue Obmann von Jetzt, wie die Partei ohne Peter Pilz wieder heißt. Seine Wahl – von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet – fand vor fünf Tagen statt. Ihr Verlauf sagt viel über den Zustand der Partei. Und vorweg: Er könnte besser sein.
Denn Jetzt ist tief gespalten. Zwei Stunden rang die Mitgliederversammlung im ersten Stock des Lokals Aux Gazelles (gleich neben dem geräumten Parteisitz) um eine Entscheidung. Zur Auswahl als Nachfolger von Maria Stern standen Rudolf Mang und Franz Horvath, beide waren zuvor bereits im Interimsvorstand. Auch Peter Pilz war da. Und obwohl er, wie er betont, keine Funktionen mehr innehat, hatte seine Stimme Gewicht. Pilz, sagt Horvath, habe allen klargemacht, dass Mang sein Favorit sei. Doch Überraschung, es kam zu einem Patt: 18 zu 18 Stimmen. Nachdem Exitstrategien (eine dritte Kandidatin) bzw. Überredungsversuche (Pilz wollte ihm den Vize-Job schmackhaft machen, so Horvath) im Sand verlaufen waren, griff, so Horvath, Pilz zum Telefon. Kurz darauf sei ein weiteres Mitglied erschienen und habe für ein 19 zu 18 für Mang gesorgt.